Vom Alm-Ausflug zum Gipfelsturm: Lenggrieser Wanderwochen führen gratis durch die Bergwelt

Ob hochalpines Gipfel-Glück oder sanfter Almausflug: Während
der Lenggrieser Wanderwochen vom 26. September bis 8.
Oktober können Gäste täglich auf Tour gehen und die Bergwelt
an der Seite erfahrener Führer gratis erkunden. Die
Isargemeinde Lenggries, die zu den abwechslungsreichsten
Wanderregionen überhaupt gehört, hält dabei so manche
Überraschung parat – und kürt eifrige Teilnehmer anschließend
mit der Wandernadel.

Absolut spektakulär ist die Tour zum Roßstein, einem 1697
Meter hohen Aussichtsberg. Von der Glashütte – einer
abgeschiedenen Wirtschaft, an deren Fassade die
Schneehöhen der vergangenen 100 Jahre eingeritzt sind –
schlängelt sich der Weg über Serpentinen zur urigen
Sonnbergalm hinauf. Viele trinken bei der Sennerin noch ein
Glas frische Milch, bevor sie den seilgesicherten Weg zur
Tegernseer Hütte in Angriff nehmen, der sich an einer
imposanten Felswand entlang windet. „Für dieses hochalpine
Abenteuer muss man trittsicher und schwindelfrei sein“, sagt
Wanderführerin Elisabeth Dosch, die Urlauber schon seit zwei
Jahrzehnten durch ihre Heimat führt. Und die immer wieder aufs
Neue von der bodenständigen Küche wie auch vom Anblick der
Tegernseer Hütte selbst schwärmt, die auf einem kleinen
Plateau am Fels klebt. Frisch gestärkt geht’s weiter zum
Roßstein, der in einer guten halben Stunde erreicht ist und die
Strapazen mit einem Postkarten-Panorama belohnt, das von
Sylvensteinsee, Achensee und Starnberger See bis zur
Landeshauptstadt München reicht. „Dreieinhalb Stunden reine
Gehzeit bis zum Roßstein und insgesamt 800 Höhenmeter – da
braucht man schon ein wenig Kondition“, weiß die 56-jährige
Expertin.

Fürs entspannte Aufbautraining wie geschaffen ist daher der
Höhenweg am Lenggrieser Hausberg Brauneck, der als
Dreistunden-Runde zu den schönsten Aussichtspunkten leitet.
Die lästigen Höhenmeter bewältigt man entspannt in der
Gondel – und genießt den Bergpfad, der über Stangeneck und
Kirchstein zum Latschenkopf hinüber führt und immer wieder
neue Perspektiven eröffnet. Während sich im Süden die
mächtigen Gipfel des Karwendels türmen, ragt im Westen das
Wettersteingebirge mit der 2962 Meter hohen Zugspitze auf.
Zurück geht’s über die idyllische Stie-Alm, die mit leckeren
Brotzeiten und eigener Schaukäserei lockt.

Zu den Lieblingszielen von Elisabeth Dosch zählt die leichte,
aber äußerst abwechslungsreiche Tour zu Fockenstein und
Aueralm. Am rauschenden Wildbach entlang verläuft die Route
zunächst durchs wildromantische Hirschbachtal bis zum
Hirschbachsattel. Hier beginnt der Aufstieg auf den
Fockenstein, dem mit 1564 Metern höchsten Punkt der
Wanderung. Weiter geht’s zur Aueralm, die für ihren legendären
Kaiserschmarrn berühmt ist, und nach Bad Wiessee, von wo
aus man mit dem Schiff nach Tegernsee übersetzt. Ein Bier im
traditionsreichen Bräustüberl, dann startet auch schon der
Regionalzug zurück nach Lenggries, in dem man die idyllische
Alpenlandschaft zum Ausklang noch einmal langsam an sich
vorüber ziehen lässt.

Als Geheimtipp gilt nach wie vor der Geierstein, den man mit ein
bisschen Glück auch bei schönstem Wetter noch für sich
alleine hat: Bizarre Felsen sprenkeln den schroffen Gipfel, uralte
Bäume ragen auf dem Rücken des 1520 Meter hohen Hünen in
den Himmel und auf den Bergwiesen blühen Blumenteppiche
in unterschiedlichsten Farben. „Wer in Lenggries unterwegs ist,
kann jeden Tag neue Bilderbuchlandschaften entdecken“, sagt
Elisabeth Dosch, die die Region wie ihre Westentasche kennt.
Insgesamt schlängeln sich 140 Kilometer Wanderwege durch
Deutschlands größte Gemeinde, die sich auf 242
Quadratkilometern erstreckt und als „Tor zum Karwendel“ im
Süden sogar bis zu den mächtigen Hängen des Gebirges
reicht. Höchster Berg ist der 2106 Meter hohe Schafreuter, der
während der Wanderwochen ebenfalls angesteuert wird und an
dessen Flanke die Tölzer Hütte zur Pause mit Panorama lädt.

Wer vier der sechs Wanderungen, die allesamt zur leichten bzw.
mittleren Kategorie zählen, erfolgreich bewältigt, kann am Ende
seines Urlaubs die Wandernadel in Bronze mit nach Hause
nehmen. Für sechs Touren gibt’s Silber, für acht Gold. „Wir
haben viele Stammgäste“, so Stephanie Rehm,
Tourismusleiterin von Lenggries: „Und viele, die sich bei uns
schon einige Nadeln erwandert haben.“

Die Lenggrieser Wanderwochen im Überblick inkl.
Gesamtgehzeit:
26. September 09 Uhr: Bergtour zu Seekar und Lenggrieser
Hütte, ca. 6,5 h
27. September 10 Uhr: Bergtour zur Kotalm, ca. 4 h
28. September 08 Uhr: Bergtour zum Fockenstein / Aueralm, ca.
5,5 h
29. September 10 Uhr: Bergtour zu Keilkopf / Denk-Alm, ca. 3,5
h
30. September 09 Uhr: Bergtour zur Tegernseer Hütte / Roß-
und Buchstein, ca. 7 h
1. Oktober 09 Uhr: Bergtour zum Geierstein, ca. 5 h
3. Oktober 09 Uhr: Bergtour zum Latschenkopf, Großer
Brauneck Höhenweg, 3 h
4. Oktober 09 Uhr: Bergtour zur Tölzer Hütte / Schafreuter, ca. 6 h
5. Oktober 10 Uhr: Bergtour zu Keilkopf / Denk-Alm, ca. 3,5 h
6. Oktober 08 Uhr: Bergtour zum Fockenstein / Aueralm, ca. 5,5
h
7. Oktober 09 Uhr: Bergtour zu Seekar und Lenggrieser Hütte,
ca. 6,5 h
8. Oktober 10 Uhr: Bergtour zur Kotalm, ca. 4 h

Treffpunkt für alle Touren an der Gästeinformation Lenggries.

Übernachtungs-Tipp: Wer an den Lenggrieser Wanderwochen
teilnehmen möchte, zahlt für sieben Übernachtungen mit
Frühstück ab 157 Euro pro Person im Doppelzimmer. Im Preis
enthalten ist u. a. eine Wanderkarte und einmal Eintritt ins
Erlebnisbad Isarwelle.

Weitere Infos:
Gästeinformation Lenggries, Rathausplatz 2, 83661 Lenggries,
Tel.: 08042-5018-0, Fax: 08042-5018-10, info@lenggries.de,
www.lenggries.de

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