Zur offiziellen Eröffnung der Gedenkwoche am 29. Juni hält Dr. Birgit Poppe aus Bochum den ersten ihrer drei kunsthistorischen Vorträge im Senator Thomsen Haus. Sie spricht über „Ernst Ludwig Kirchner – Ein Leben für die Kunst, mit ‚Sommeratelier‘ auf Fehmarn“. Am 01. Juli ordnet sie Kirchner in die Riege der „Maler des Meeres – von der Romantik bis zum Expressionismus“ ein. Im Vortrag am 3. Juli zieht sie einen Vergleich zwischen dem „Wilden“ Kirchner und dem „Malerpoeten“ August Macke.
Unter anderem von Kirchners unkonventionellem Leben am Staberhuk im äußersten Südosten Fehmarns handelt der Dokumentarfilm „Zeichnen bis zur Raserei – Der Maler Ernst Ludwig Kirchner“, der am 29. Juni im Burg-Film Theater gezeigt wird. Die Gegend um den Leuchtturm Staberhuk inspirierte den Künstler ganz besonders. Zeitweise lebte er sogar im Haus des Leuchtturmwärters Lüthmann und seiner Familie.
Wer sich selbst aktiv auf die Spuren des Künstlers begeben will, kann innerhalb der Gedenkwoche an zahlreichen Führungen zu den Wirkungsstätten Kirchners teilnehmen. An drei Tagen findet eine Fahrradtour statt, die zum Gut Staberhof führt, weiter über Staberhuk zu den Motiven des Expressionisten an der Küste und schließlich über den neuen Küstenradweg nach Katharinenhof, wo sich die Teilnehmer stärken können. Die Tour wird gespickt mit vielen Informationen über Kirchners Sommeraufenthalte auf der Insel. Am 3. Juli können Interessierte zu Fuß erkunden, wo der Maler in der Burger Innenstadt seine Motive gefunden hat. Ein weiteres Highlight der Gedenkwoche sind Fahrten mit dem Fischkutter „Tümmler“ von Burgstaaken nach Staberhuk, die einen ganz anderen Blick auf die Küste und auf Kirchners Motive ermöglichen.
Am 4. Juli wird in Staberhuk der neu angelegte Radweg zwischen Katharinenhof und der Marinestation Staberdorf offiziell als Ernst Ludwig Kirchner Weg eingeweiht. Er soll das Andenken an den berühmten Maler auch über die Gedenkwoche hinaus in den Alltag der Insulaner und ihrer Gäste bringen.
Mehrere Klassen der Inselschule Fehmarn setzen sich im Rahmen eines künstlerischen Projektes mit dem Leben Kirchners auf der Insel auseinander und stellen eigene Arbeiten her, die vom 8. Juli an in der Stadtbücherei in Burg ausgestellt werden. Für Kinder und Jugendliche, die auf Fehmarn ihre Ferien verbringen, werden Ende Juli Kurse in der Ernst Ludwig Kirchner Dokumentation angeboten. Die Gedenkwoche endet mit einer Vernissage der Künstlerin Frauke Gloyer im Senator Thomsen Haus in Burg. Frauke Gloyer begab sich auf Kirchners „Paradies-Insel“ auf Spurensuche und malte Plein Air. Den Einführungsvortrag hält Dr. Thomas Gädeke vom Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig.
Zeitnah zur Ernst Ludwig Kirchner Gedenkwoche erscheint der Kunstkatalog „Fehmarn – Licht, Meer und Weite. Acht Künstler auf den Spuren Ernst Ludwig Kirchners“. Die im Buch mit ihren Werken, sowie selbst verfassten Textbeiträgen vertretenen Künstler sind Christopher Lehmpfuhl, Prof. Fritz Vahle, Prof. Dietrich Noßky, Menno Fahl und Harry Meyer, Friedel Anderson, Wolfgang Werkmeister und Frauke Gloyer. 240 Exemplaren des Kunstkatalogs sind als Vorzugsausgabe nummerierte und signierte Grafiken einzelner Künstler beigefügt. Das Buch ist in den Tourist-Informationen der Insel, im Buchhandel, über die Lübecker Nachrichten, sowie beim BAN-Verlag erhältlich.
Seit 1992 erforscht der Ernst Ludwig Kirchner Verein die Spuren Kirchners auf Fehmarn.