Es hätte noch schlimmer kommen können. Hurrikan
„Irene“ hinterließ an der Ostküste der USA zwar eine Spur der
Zerstörung. Die befürchtete Mega-Katastrophe blieb aber aus. Ein Lob
verdienen die Behörden für ihre umsichtige Vorbereitung. Sie haben
aus dem Desaster nach dem Hurrikan „Katrina“, der vor sechs Jahren
New Orleans verwüstete, gelernt und rechtzeitig gehandelt. Lieber ein
wenig zu viel mobilisieren als nachher von den Ereignissen überrollt
zu werden. Von Präsident Obama über die Gouverneure der Bundesstaaten
bis hin zu New Yorks Bürgermeister waren alle auf Posten. Erstaunlich
ist jedoch immer wieder, wie lausig es um die Infrastruktur der
Supermacht USA gestellt ist. Mehr als drei Millionen Amerikaner
sitzen nun wieder für Tage ohne Strom im Dunkeln, weil Strom- und
Telefonkabel selbst in Ballungsräumen von Holzmasten baumeln. Die
Leitungen unter die Erde zu verlegen, brächte nicht nur weniger
Stromausfälle. Ganz nebenbei entstünden auch dringend benötigte
Arbeitsplätze. Helfen würde auch, die Küsten nicht weiter zu
verbauen. Dies gilt vor allem für die vorgelagerten Inseln, die einen
natürlichen Schutz gegen Hurrikans liefern. Wer meint, er müsse dort
sein Ferienhaus mit Meeresblick hinsetzen, sollte für die
Konsequenzen selber einstehen müssen.
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