WAZ: Im Alltag allein
– Kommentar von Julia Emmrich

Nehmen wir mal Erika Mustermann, die deutsche
Durchschnittsfrau. Und geben wir ihr mal ein Kind an die Hand, im
Lauflernalter, irgendwo zwischen ein und zwei Jahren. Sagen wir mal,
es ist ihr erstes Kind. Und jetzt unsere Frage: Liebe Frau
Mustermann, sind Sie glücklich? Oder eher übermüdet, überlastet und
knietief im Dispo? Eine Allensbach-Studie hat auf der Basis von über
1000 Interviews ausgerechnet, welcher Muttertyp statistisch am
zufriedensten ist, nennen wir sie mal Erika Musterglück: feste
Partnerschaft, höhere Schulbildung, mehr als 2500 Euro netto,
Großeltern und Schwiegereltern im regelmäßigen Einsatz. Was man
gleich sieht: Die beiden Erikas, die Durchschnittliche und die
Musterglückliche, haben nicht viel gemein. Es gibt zu viele junge
Mütter, die auf solche Sicherheiten verzichten müssen.
Alleinerziehende zum Beispiel, aber auch im Alltag allein gelassene
Mütter. Das sprichwörtliche Dorf, das nötig ist, um ein Kind groß zu
ziehen, gibt es immer seltener. Dass Mütter mit kleinen Kindern
dennoch laut Umfrage insgesamt glücklicher sein sollen als der
Durchschnittsdeutsche, traut man sich kaum zu glauben.

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