Für eine Gage von 100. 000 Dollar ist man
bereit, einiges auszuhalten. Trotzdem möchte nicht jeder zwangsläufig
mit den sechs Männern tauschen, die gestern in Moskau das Experiment
einer simulierten Mars-Mission beendet haben: Fast anderthalb Jahre
hockten sie auf engem Raum nebeneinander, isoliert von der Außenwelt,
ohne Frischluft, mit vermutlich eher lausiger Verpflegung und einem
alles andere als unterhaltsamen Bordprogramm. Es hat, auf den ersten
Blick zumindest, ohne größere Blessuren funktioniert. Die Herren
haben sich trotz unterschiedlicher Kulturen gut vertragen. Aber was
sagt es eigentlich wirklich über die Fähigkeit aus, über einen solch
langen Zeitraum die Nerven zu bewahren? Nicht genug, denn die
physischen und psychischen Belastungen sind mit denen eines
tatsächlichen Fluges nicht zu vergleichen. Dabei geht es nicht nur um
die fehlende Schwerelosigkeit im Versuch, sondern vor allem um das
Wissen, jederzeit herauszukommen aus der Situation. Das macht es
leichter. Es ist nicht viel mehr als das „Big Brother“- Gefühl aus
dem Fernsehcontainer. Zugegeben: unter verschärften Bedingungen.
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