Schulangst tritt häufig nach der Ferienzeit und dem Urlaub, also nach Tagen mit intensivem Zusammensein mit der Familie, auf, sagt Dr. Norbert Preetz, klinischer Psychologe mit eigener Praxis in Magdeburg. Häufig seien diese Kinder vor Schulbeginn noch motiviert und freuten sich sogar auf die Schule, doch am ersten Schultag sei dann Schluss damit. Die Kinder fürchten sich, und diese Angst kann auch körperliche Probleme verursachen. Eltern vermuten dahinter häufig Konflikte mit Mitschülern oder Lehrern. Doch auch wenn es die betroffenen Kinder oft selbst nicht erklären können in vielen Fällen haben sie einfach Angst, dass der eigenen Familie etwas passieren könnte. Die Trennung von Zuhause, den Eltern und Geschwistern wird oft als sehr belastend erlebt, weiß Dr. Norbert Preetz. Gutes Zureden würde in diesen Fällen selten helfen. Er rät deshalb am ehesten zu einer Therapie, damit das Kind lernt, mit seiner Trennungsangst umzugehen.
Aber auch ein Schulwechsel, Über- oder Unterforderung kombiniert mit Lernschwierigkeiten oder unerkannte Leistungsschwächen können die Ursachen für Schulangst sein. Im Mittelpunkt steht dabei immer die große Angst, zu versagen, Fehler zu machen und die Angst vor Kritik und Zurückweisung, erklärt der Psychologe und Buchautor, der sich vor allem auf die Behandlung von Ängsten und Leistungsblockaden spezialisiert hat. In seinem Buch Nie wieder Angst fasst er über zwanzig Jahre Erfahrung mit der Behandlung von Ängsten zusammen und beschreibt vier einfache aber hochwirksame Selbstheilungstechniken, mit deren Hilfe sich Ängste lösen lassen. Außerdem konnte er in zahlreichen Fernsehbeiträgen die Wirksamkeit seiner Behandlungsmethoden erfolgreich demonstrieren.