„Wer braucht schon Kultur?“ – Metropolkonferenz im Ostallgäu

Einmal jährlich kommen alle Akteure der Metropolregion München zusammen und diskutieren ein Thema, das im Verein in Projekten umgesetzt wird. Im vergangenen Jahr drehte sich in Rosenheim alles um das Thema Umwelt, 2009 stand die Mobilität in Landshut im Mittelpunkt. Mit den jährlich wechselnden Orten zeigt der Verein auch den großen räumlichen Umgriff der Metropolregion. In diesem Jahr ist die Metropolregion München zum ersten Mal in einem Landkreis zu Gast – nicht ohne Grund. Sie macht damit den Gedanken deutlich, der hinter dem Begriff Metropolregion steht, wie Oberbürgermeister Christian Ude erklärt: „Die Städte und der viel zitierte ländliche Raum sind keine Gegenpole, Stadt und Land sind gerade in der Metropolregion Partner. Wir sind alle Teil dieser Region und in der Verantwortung, diese gemeinsam weiterzuentwickeln.“

Auf der Suche nach kulturellen Hot-Spots
Welche Rolle das Thema Kultur bei dieser Entwicklung spielt, wird im Mittelpunkt der Metropolkonferenz stehen. Professor Clemens Sedmak, österreichischer Theologe und Philosophieprofessor am King’s College London, Universität London, und an der Universität Salzburg, spricht zum Thema „Wer braucht schon Kultur?!?“. Johann Fleschhut, Landrat Landkreis Ostallgäu, wird mit Beispielen aus dem Ostallgäu das Thema „Kultur auf dem Land“ vorstellen. „Gerade die kulturellen Aktivitäten spielen in den Städten und Regionen eine herausragende Rolle und sind für die Identitätsfindung und die Außendarstellung einer Region unerlässlich“, sagt Gabriel Engert, Kulturreferent der Stadt Ingolstadt und Leiter der Arbeitsgruppe Kultur.
Bei ihrer Gründung vor gut eineinhalb Jahren hat sich die Arbeitsgruppe das Ziel gesetzt, die kulturelle Zusammenarbeit in der Region zu verstärken und die Wahrnehmbarkeit der Metropolregion München national wie international als Einheit zu erhöhen. Bei der Metropolkonferenz präsentiert sie bereits das erste Projektergebnis einer Bestandsaufnahme von kulturellen Hot-Spots in der Metropolregion München. Als „EMM-pfehlung“ werden besondere Theater, Veranstaltungsorte und Festivals in der gesamten Metropolregion demnächst auch im Internet unter www.kulturregion.eu abrufbar sein.
Die Akteure der Arbeitsgruppe werden auch einen Einblick in die wirtschaftliche Bedeutung des Themas Kultur geben. Die Wertschöpfung, die mit dem Kreativen einhergehe, werde oft vergessen, so Ernst Wolfswinkler, Geschäftsführer des Feierwerk e.V.. Daher wird das Thema Kultur- und Kreativwirtschaft seit Mai unter seiner Leitung in der Metropolregion München vorangetrieben. „Entsprechende Untersuchungen auf Bundesebene zeigen, dass dieser Sektor der Wirtschaft einen erheblichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leistet und gleich nach der Automobilwirtschaft und noch vor der Chemieindustrie die drittgrößte Wirtschaftssparte darstellt“, so Wolfswinkler.

Ausstellung zu E-Mobilität für Besucher geöffnet
Ein wichtiger Teil der Konferenz ist außerdem die Präsentation der E-Mobilität im Allgäu. Von 11 bis 17 Uhr können Interessierte auf dem Außengelände E-Cars, Hybrid-Autos und E-Bikes testen und erleben. Der Fahrzeugparcours umfasst e-Autos der neuesten Generation der eE-Tour Allgäu – ein Projekt der Hochschule Kempten zusammen mit den Allgäuer Überlandwerken, das eRuf Porsche Coupé der Firma Ruf Automobile aus Pfaffenhausen und ein TESLA der VWEW Energie. Ebenso zu sehen ist der brandneue Audi A1 e-tron aus Ingolstadt, Fahrräder und Mountainbikes mit elektrischer Unterstützung der Lechwerke AG, sowie Segways. Aber auch weniger Bekanntes wie ein E-Gleitschirm, E-Drachen und ein E-Motorrad sind zu erleben. Landrat Johann Fleschhut wird die Ausstellung um 11 Uhr eröffnen – ein E-Gleitschirm wird zu diesem Zeitpunkt aus den Lüften schweben.

Darüber hinaus ist auch die Ausstellung zur Metropolkonferenz im Füssener Festspielhaus für Besucher geöffnet und kostenlos zugänglich. Dort präsentieren sich unter anderem die Arbeitsgruppen der Metropolregion München. Bei der AG Mobilität können die Besucher das neue Webtool zum Erreichbarkeitsatlas ausprobieren: Mit selbst gewähltem Startstandort, Reisezeitbudget und Verkehrsmittel lassen sich eigene Erreichbarkeitskarten abrufen.
Informationen halten unter anderem außerdem der Landkreis Ostallgäu, die Allgäu GmbH, die Konzertreihe MusikHochGenuss und der Tourismusverband Oberbayern bereit. Die Olympiabewerbungsgesellschaft München 2018 präsentiert einen Film, das Organisationsteam der FIFA Frauen-WM Augsburg macht Lust auf ein Live-Spiel im einzigen bayerischen Austragungsort oder einen Besuch einer Veranstaltung des Kulturprogramms City of Peace in Augsburg.

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