Doch den Patienten sind Strahlen oft unheimlich, weil sie nicht sichtbar sind. Dabei ist die Strahlentherapie eine Behandlung, die sich im Gegensatz zu manch anderen Therapieformen mit physikalischen Methoden genau planen und berechnen lässt. Und sie wirkt anders als z. B. eine Chemotherapie weitestgehend lokal begrenzt. Strahlung ist sozusagen eine Wachstumsbremse für lebendes Gewebe, denn sie hemmt die Zellteilung. Sie kann die DNS-Spirale so in ihrer Struktur verändern, dass die betroffene Zelle ihre Teilungsfähigkeit verliert und abstirbt. Gesundes Gewebe kann durch Strahlen beschädigte Zellen weitaus besser reparieren als Krebszellen. Dennoch spielt Präzision bei der Bestrahlung eine ganz wichtige Rolle, damit das den Tumor umgebende gesunde Gewebe möglichst geschont wird. Das gilt vor allem dann, wenn der Krebsherd in unmittelbarer Nähe zu lebensnotwendigen Organen liegt. In solchen Fällen hat sich eine neue Form der Präzisionsbestrahlung mit Protonen bewährt. „Protonen, das sind beschleunigte, geladene Atomkerne, lösen die gleiche Zellteilungs-Störung wie herkömmliche Bestrahlung mit Röntgen aus, aber in einer viel günstigeren Ortsdosisverteilung mit nahezu ausschließlicher Konzentration innerhalb des Tumors“, erklärt Prof. Barbara Bachtiary vom Rinecker Proton Therapy Center in München (www.rptc.de). Diese innovative Form der Bestrahlung optimiert die Heilungschancen bei Krebserkrankungen wie z. B. Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Lungenkarzinomen.