Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bertelsmann und die Rapper

Der Bertelsmann-Konzern hat die Reißleine
gezogen. Die Entscheidung, sich von den Skandal-Rappern zu trennen,
ist in der Gütersloher Zentrale gefallen. Dort hat man auf höherer
oder höchster Ebene verstanden, dass Bertelsmann kein Geld mit
judenfeindlichen Inhalten verdienen darf. Und zwar nicht einen
einzigen Euro. Von »Hilfestellung« aus Gütersloh für die Berliner BMG
war gestern die Rede.

Und diese Unterstützung dürfte auch fortan nötig sein. Denn die
Einlassungen des BMG-Chefs Hartwig Masuch klingen nicht so, als hätte
er den Kern des Skandals schon verstanden. Wer antisemitische
Textzeilen singt, kann nicht von sich behaupten, kein Antisemit zu
sein. Masuch sollte also aufhören, Kollegah und Farid Bang zu
verteidigen.

Verwunderlich ist, dass noch keine Staatsanwaltschaft wegen des
Verdachts auf Volksverhetzung ermittelt. Wenn Zeilen wie »Mache
wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow«, die nur wie ein
Aufruf zum Anschlag auf Synagogen verstanden werden können, diesen
Straftatbestand nicht erfüllen, was denn dann?

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

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