Es ist jedes Jahr das gleiche Bild: An Christi
Himmelfahrt – jenem Kirchenfest, dem wir in Deutschland einen
gesetzlichen Feiertag verdanken – ziehen Gruppen von Männern übers
Land. Fast immer einen mit reichlich Alkohol beladenen Bollerwagen im
Schlepptau, feiern sie »Vatertag«. Und in dem Maße, wie sich die
Menge der Spirituosen auf dem Wägelchen verringert, steigt der
Promillepegel der Fußgänger.
Dass die meisten von denen allein aufgrund ihres Alters kaum Väter
sind, ist die eine Geschichte. Dass Jahr für Jahr aber mehr von ihnen
den Ausflug nutzen, um sich zum Teil bis zur Besinnungslosigkeit zu
betrinken, schließlich mit Alkoholvergiftungen in Kliniken kommen,
hat schon dramatische Züge.
Gegen das eine oder andere Bier während einer feucht-fröhlichen
Wanderung ist nichts zu sagen. Doch Saufen um des Saufens Willen
macht keinen Sinn – weder am Vatertag noch zu anderen Anlässen. Daran
ändert auch nichts, dass der Vatertag seinen Ursprung darin hat, den
Nachwuchs an die Sitten und Unsitten der Männlichkeit heranzuführen.
Saufen hat schließlich mit Männlichkeit aber auch rein gar nichts zu
tun.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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