Mit dem Schein und dem Sein ist es auch im Leben
so eine Sache. Einen besonders krassen Widerspruch leben derzeit die
Chefs des größten Sportverbands der Welt vor. Die Fifa-Bosse huldigen
dem Motto: Fair Play, nein danke. Der Wahlkrampf um die
Präsidentschaft bringt derzeit in Zürich einen besonders
unappetitlichen Sumpf aus Korruption, Bestechlichkeit und
Altmännerbünden ans Licht. Mohamed bin Hammam und Jack Warner sind
die ersten Opfer. Oder Täter. Je nach Sichtweise. Joseph S. Blatter
scheint derzeit den Kampf der Scheckbuch-Pendelpolitik gewonnen zu
haben. Wahrscheinlich wird er weiter Chef der Gelddruckmaschine
Fußballweltverband bleiben. Doch die Fifa hat einen irreparablen
Schaden erlitten – intern und extern. Selbst wenn der vom Verband
eingesetzte Ethikrat den Schweizer von einer persönliche Verwicklung
in die Bestechungen freigesprochen hat, folgendes steht aber
zumindest fest: Unter seiner Führung ist die Problematik so groß
geworden, dass sie ihm jetzt über den Kopf gewachsen ist. Und:
Profitiert hat Blatter einst und jetzt auch. Zumindest indirekt.
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