Kunstwerke hätte sich der WDR von Anfang an
sparen sollen. Das Geld der Gebührenzahler gehört ins Programm,
investiert in großartige Filme, die selbst zu Kunstwerken werden. Die
Kunst des Sparens musste der WDR aber jahrzehntelang nicht
beherrschen, weil er von der Zwangsabgabe der Zuschauer gemästet
wurde. Im Zeitraum 2013 bis 2016 dürfen ARD, ZDF und Deutschlandradio
sage und schreibe 35 Milliarden Euro ausgeben. Weil vor allem in der
Vergangenheit Milch und Honig flossen, wurde der Wasserkopf immer
größer, so dass Kritiker spotteten, der WDR sei zu einer Verwaltung
mit angeschlossenem Sender geworden. Jetzt aber, wo der WDR unter der
Pensionslast für die bereits ausgeschiedenen und künftig noch
ausscheidenden Mitarbeiter ächzt, erkennt Intendant Tom Buhrow, dass
die Kunstsammlung eigentlich überflüssig ist. Eine weitere Frage muss
erlaubt sein: Braucht der WDR wirklich einen eigenen Chor, eine
Bigband sowie ein Sinfonie- und Rundfunkorchester? »Wir sind ein
Kulturträger«, sagt der Sender. »Wir zahlen Geld für gutes
Fernsehen«, antworten die Zuschauer – und haben so recht.
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Andreas Kolesch
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