Anlässlich des Münchner Filmfests macht der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) auf die zum großen Teil prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen der Film- und Fernseh-schauspieler in Deutschland aufmerksam. Mit einer feucht-fröhlich-ernsten Protestaktion wollen die Schauspieler die Scheinwerfer auch auf die andere Seite der Glitzerwelt richten.
„Wir gehen baden – und mit uns die Kultur“ ist darum das Motto der Ak-tion, zu der zahlreiche Schauspieler ihr Kommen bereits zugesagt ha-ben.
Am: Samstag, 25.06.2011
Um: 12:00 Uhr – Beginn der Aktion
13:15 Uhr – Baden gehen
14:00 Uhr – Ende
Wo: Am Stachus-Brunnen, Karlsplatz in München.
Für eine langfristige Änderung der Rahmenbedingungen fordert der BFFS im Namen von über 1.800 Schauspielen in Deutschland:
1) Wertschätzung von Qualität: Sie muss wieder mindestens so ernst genommen werden wie die Quote.
2) Keine Dumping-Finanzierung: Fiktionale Programme müs-sen mit einem Etat ausgestattet werden, mit dem sich Qualität produzieren lässt. Inklusive fairer Bezahlung derjenigen, die sie herstellen.
4) Kein Missbrauch von Spielfreude: Sie darf nicht als Grund missbraucht werden, Schauspieler nicht zu bezahlen.
5) Kostenverantwortung: Produktionsfirmen müssen verbind-lich die Kosten übernehmen, die den Schauspielern entstehen um für sie arbeiten zu können (Reise-, Übernachtungs- und Castingkosten).
6) Ausbildungsverantwortung: Produktionsfirmen müssen die Kosten für die billige Arbeit der Praktikanten übernehmen und sie nicht von ihren Angestellten begleichen lassen.
7) Einhaltung der bestehenden Arbeitsgesetze: Arbeitszeiten und Arbeitsschutz müssen eingehalten werden.
8) Durchsetzung der Erlösbeteiligung: Die Filmkreativen müs-sen für die Schöpfung von Kultur wertgeschätzt werden und an der Verwertungskaskade teilnehmen, wie es das Urheber-gesetz verlangt.
9) Faire Gagen: Schauspieler müssen deutlich besser bezahlt werden als Tiere, für die es ab 350 Euro aufwärts gibt.