Überraschend stabil zeigt sich hingegen das soziale Umfeld: Nur gut jeder Siebte beklagt eine deutliche Veränderung in der Beziehung zur Familie. In der Partnerschaft ist die Situation hingegen komplizierter: 25 Prozent der Befragten empfinden hier eine Veränderung. Tatsächlich ist der Partner für 44 Prozent der Befragten eine entscheidende Stütze im Umgang mit ihrer Krankheit. Jeder Vierte nutzt zudem ein persönliches Hobby, um den Krankheitsalltag besser zu bewältigen. So auch Dipl.-Ing. Iris Hetz, Wissenschaftsmanagerin, Künstlerin und MS-Betroffene aus Bayreuth: „Neben der Malerei stellen meine Familie und Freunde für mich den wichtigsten Ausgleich zum Alltag dar“.
Generell fühlen sich Männer in ihren Lebensbereichen stärker beeinträchtigt als Frauen. Der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern ist im Bereich Familie erkennbar. Hier empfinden mehr als viermal so viele Männer (29 Prozent) wie Frauen (7 Prozent) eine negative Veränderung. Auch in den Bereichen Partnerschaft und Freizeit gibt es deutliche Differenzen. Mehr als doppelt so viele männliche MS-Betroffene geben eine Beeinträchtigung an. Im Bereich Partnerschaft empfinden 19 Prozent der weiblichen und 41 Prozent der männlichen Betroffenen eine Veränderung. Im Freizeitbereich sind es 18 vs. 41 Prozent. Auch darin, ihre Krankheit zu offenbaren, sind Männer deutlich zurückhaltender. Während 91 Prozent der befragten Frauen offen über ihre MS sprechen, sind es bei den männlichen Befragten nur 76 Prozent. Dennoch pflegt die Mehrheit (87 Prozent) der Betroffenen einen offenen Umgang mit MS (s. Grafik „Beeinträchtigte Lebensbereiche durch MS“).