1957 nahm der amerikanische Mediziner Edward Donnall Thomas die erste Transplantation von Blutstammzellen aus dem Knochenmark vor. Ende der 1960er Jahre wurden zunächst nur Geschwister der Patienten für Transplantationen in Betracht gezogen. 1973 wurden dann einem Jungen in New York erstmals Stammzellen eines nicht verwandten Spenders infundiert. Seitdem steigt die Zahl der Transplantationen – besonders von nicht verwandten Spendern – kontinuierlich. „Zu verdanken ist dies der internationalen Vernetzung aller an den Transplantationen beteiligten Institutionen sowie den mittlerweile mehr als 20 Millionen Menschen, die in den Spenderdateien dieser Welt registriert sind“, erklärt Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD. „Fast die Hälfte aller Transplantate von nicht verwandten Spendern überqueren eine internationale Grenze“, so Müller weiter. Mittlerweile werden weltweit jedes Jahr mehr als 50.000 Patienten mit einer Transplantation therapiert – Tendenz steigend.
Aktuelle Fakten zur Blutstammzell-Transplantation
Heute werden zwei verschiedene Arten der Blutstammzell-Transplantation angewendet. Bei gut der Hälfte der Patienten greifen die Mediziner auf die autologe Transplantation zurück. Hierfür werden dem Patienten selbst Blutstammzellen entnommen und nach einer Behandlung mit Chemotherapie und Bestrahlung wieder in das Blutsystem infundiert. Knapp die Hälfte der Patienten werden mit der sogenannten allogenen Transplantation behandelt. Bei dieser Therapieform kommen gesunde Blutstammzellen einer anderen Person zum Einsatz. Für etwa 30 Prozent kann ein Spender in der Familie gefunden werden. Für rund 70 Prozent der Erkrankten muss nach einem fremden Spender gesucht werden. Entnommen werden die für die Transplantation benötigten blutbildenden Zellen aus dem Knochenmark, dem peripheren Blut oder dem Nabelschnurblut. 50 Prozent aller weltweit durchgeführten Transplantationen finden in Europa statt, 28 Prozent in Nord- und Südamerika und 22 Prozent entfallen auf den Rest der Welt.
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