Passionsspielhaus und neuer Nachbar
Das heutige Passionsspielhaus ist ein akustisches und architektonisches Meisterwerk. Es wurde im Auftrag des Passionsspielvereins Erl nach den Plänen von Architekt Robert Schuller zwischen 1957 und 1959 erbaut und ist im Besitz des Passionsspielvereins Erl. Seine außergewöhnliche, kühne Form hat das Gebäude zu einem markanten Wahrzeichen von Erl werden lassen. Es fügt sich harmonisch in die Landschaft und verlängert schneckenförmig das Gebirge in die Ebene hinein. Das größte Parterretheater Österreichs ist nicht beheizbar und bietet Platz für 1.500 Besucher. Die 15 Meter breite und 25 Meter tiefe Bühne mit Podest- und Stufenaufbau bildet einen höchst eindrucksvollen Rahmen für die 600 Darsteller im Passionsspiel. Im Jahr 2003 wurde der Kunstraum beim Passionsspielhaus eröffnet, ein Veranstaltungsraum für etwa 150 Besucher. Zwischen Oktober 2006 und April 2007 wurde das Passionsspielhaus umfassend saniert: die Sanitäranlagen für die Zuschauer, der Orchestergraben mit Hebebühne, der Unterbau der Hauptbühne, der Zuschauerraum (Hörschleife und Fußboden), die Beleuchtungsstege, die Außengestaltung, der Shop, die Elektroinstallationen und Lüftungsanlage, die Garderoben und das Stiegenhaus. Finanziell ermöglicht wurde die Sanierung durch die Zusammenarbeit mit den Tiroler Festspielen Erl, insbesondere mit dem Präsidenten Dr. Hans Peter Haselsteiner (Ausführende: Generalunternehmer Firma Strabag). Seit Dezember 2012 hat das Passionsspielhaus einen neuen Nachbarn: Das Festspielhaus der Tiroler Festspiele Erl, mit dem das Passionsspielhaus eine optische und inhaltliche Symbiose bildet. Gemeinsam lassen die beiden Häuser Erl zur Kulturmetropole werden. Das Festspielhaus wurde vom Architekturbüro Delugan-Meissl geplant.
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