„Eine Herztransplantation ist nach wie vor die am besten geeignete Therapie, um schwer herzkranken Menschen im letzten Stadium ihrer Erkrankung das Leben zu retten“, erklärt Prof. Dr. med. Jan Gummert, Vorsitzender der Kommission Herz/Lunge der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG). „Die Herztransplantation ist inzwischen eine Routineoperation geworden, die trotzdem sehr anspruchsvoll ist. Die große Herausforderung besteht im perfekten Zusammenspiel und Zeitmanagement der vielen, am Verfahren beteiligten Fachdisziplinen. Das erfordert viel Erfahrung und Engagement der einzelnen Ärztinnen und Ärzte. Die professionelle Koordination durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist dabei mitentscheidend für den Erfolg der Transplantation. Wenn kein passendes Spenderorgan zur Verfügung steht, bieten künstliche Unterstützungssysteme zwar heute eine akzeptable Lebensqualität, um die Wartezeit auf ein Herz zu überbrücken. Als vollwertiger Ersatz für ein Spenderherz eignen sich aber auch die modernen Unterstützungssysteme nicht. Daher müssen wir uns alle weiter für die Organspende einsetzen, nach wie vor gibt es zu wenig Spenderorgane in Deutschland.“
Dass im Fall einer Spende die Abläufe zwischen den Entnahmekrankenhäusern und den Transplantationszentren optimal funktionieren, dafür sorgt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) als bundesweite Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende. Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, betont, wie wichtig die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Partner am Organspendeprozess als Gemeinschaftsaufgabe ist: „Wir alle engagieren uns mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten zu helfen und ihnen die Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen. Die medizinischen Voraussetzungen dafür haben wir. Leider kann eine Organspende aber in vielen Fällen nicht stattfinden, weil Angehörige den Willen des Verstorbenen nicht kennen und aus Unsicherheit dann eher keine Zustimmung geben. Deshalb ist es so wichtig, sich zu Lebzeiten mit dem Thema auseinanderzusetzen, seine persönliche Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren.“
Bundesweit wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 201 Herzen transplantiert, 684 Patientinnen und Patienten standen Ende Juli auf der Warteliste für ein Herz. Der DSO-Vorstand erinnert daher daran, dass der positiven Zahl von mittlerweile 15.000 erfolgten Herztransplantationen nach wie vor ein wesentlich höherer Bedarf an Spenderherzen gegenübersteht. Allein in den vergangenen zehn Jahren gab es ca. 5.000 Neuaufnahmen auf die Warteliste zur Herztransplantation, gleichzeitig aber nur rund 3.200 Transplantationen.
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