4. Donnerstagskonzert des Mozarteumorchesters Salzburg

Mozarteumorchester Salzburg
 
„An Airmail Letter from Mozart“ von Jonathan Dove eröffnet das vierte Donnerstagskonzert des Mozarteumorchesters am 20. Dezember 2012. Darauf folgt jene immer noch erstaunlich moderne Symphonie von Ludwig van Beethoven, die Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60. Eine ganz andere „Vierte“ ist die von Johannes Brahms, die Endpunkt seines orchestralen Schaffens war. Dirigent bei diesem Konzert ist Ivor Bolton.

Programm
Jonathan Dove – An Airmail Letter from Mozart
Ludwig van Beethoven – Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Johannes Brahms – Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Zu den Werken
„An Airmail Letter from Mozart“ landete erstmals im April 1993 auf der Erde. Zum Klingen gebracht wird er mit einem Fortepiano, zwei Naturhörnern und einem sicherlich mit Darmsaiten bespannten Quintett der Streichinstrumente. Jonathan Dove liebt es, neue Musik für alte Instrumente zu schreiben. Beim Niederschreiben des Briefes versetzte sich Dove in die Persönlichkeit Mozarts, den im Himmel offensichtlich die Minimal Music, Latin und Pop interessieren. „Das Thema und die Variationen sowie eine oder zwei weitere Ideen“, schreibt Jonathan Dove, „habe ich von Mozarts Divertimento KV 287 bezogen.“

Während die 3. und die 5. Symphonie zu den am meisten gespielten Werken der Gattung gehören, begegnet man der 4. Symphonie in B-Dur op. 60 wesentlich seltener im Konzertsaal. Die Gründe dafür sind kaum greifbar, denn die „Vierte“ ist in ihrer Art nicht weniger genial und originell. Beim genauen Hinhören sind deutliche Vorahnungen der musikalischen Romantik zu vernehmen. In der Struktur des Werks ist dagegen Mozart, noch viel mehr aber Haydn, als Vorbild gut zu erkennen.

Die „Vierte“ von Johannes Brahms ist das symphonische Fazit des Komponisten voll ernster Gefasstheit. Nicht, dass Brahms keinen Humor gehabt hätte. „Im Scherzo machen natürlich drei Pauken, Triangel, Pikkolo einigen Spektakel“ schrieb er im Oktober 1885 über das Werk. Durch die Musik von Brahms zieht sich die Melancholie – und mitunter das Unvermögen, fröhlich zu sein wie einst Haydn. Arnold Schönberg schrieb 1931 goldrichtig über das Spezifische im Werk der Antipoden der neudeutschen Schule um Wagner und Liszt: „Ökonomie und dennoch: Reichtum. Brahms, der Moderne!“

Weitere Informationen unter: www.mozarteumorchester.at

Bildrechte: Sibylle Zettler

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