Schockiert reagierten Tierfreunde auf der
Facebook-Seite des Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) auf die
Mitteilung, dass am Dienstag 450 Delfine und 136 Grindwale bei einer
Treibjagd auf den Färöer-Inseln getötet wurden. Damit wurden
innerhalb von drei Wochen insgesamt 1.106 Meeressäuger grausam und
blutig an den Stränden der Inselgruppe abgeschlachtet.
Während an der Ostküste der USA immer noch über die Ursache des
qualvollen Todes von über 120 gestrandeten Delfinen gerätselt wird,
feiern die Bewohner der Färöer-Inseln nördlich von Großbritannien im
Nordostatlantik wahre Schlachtfeste. Die Treibjagden auf die
Meeressäuger begannen in diesem Jahr am 21. Juli anlässlich des
Nationalfeiertags der Wikinger-Nachkommen mit 125 bejagten
Grindwalen. Der vorläufige Höhepunkt war gestern die Treibjagd und
das anschließende Abschlachten von 450 Weißseiten-Delfinen am Strand
von Hvalba und von 136 Grindwalen in Húsavik. Niemals zuvor wurden so
viele Tiere dieser Delfinart auf den Färöer-Inseln getötet.
Der Weißseiten-Delfin wird in der weltweit anerkannten Roten Liste
der International Union for Conservation of Nature and Natural
Resources (IUCN) als gefährdet eingestuft. Die Tiere gelten als
akrobatisch und verspielt und kommen auch nahe an Boote heran, um auf
der Bugwelle zu reiten.
Da die Färöer-Regierung kürzlich nach einer WDSF-Strafanzeige
gegen den Walfang, die vom Generalstaatsanwalt in Kopenhagen
bearbeitet wurde, ein Gesetz verabschiedet hat, das den Walfängern ab
2015 den Walfang nur noch erlaubt, wenn sie eine Lizenz mit
entsprechenden Schulungen erlangt haben, geht das WDSF davon aus,
dass die Inselbewohner bis dahin so viel Wale wie möglich
„massakrieren“ werden, um ihre Kühltruhen mit dem Quecksilber- und
PCB-kontaminiertem Fleisch zu füllen. Allerdings bestehe auch die
Hoffnung, dass der Walfang durch die Lizensierung erheblich
eingeschränkt und mittelfristig ganz gestoppt wird, so
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller.
Das WDSF hat als erste Protestreaktion die Geschäftsführung des
Kreuzfahrtunternehmen AIDA mit Michael Ungerer (CEO) und Peter
Soulsby (CFO) aufgefordert, zwei geplante Anlandungen im September
auf den „Inseln der Walmörder“ zu stoppen und die weiteren
Färöer-Besuche von der Beendigung des Walfangs abhängig zu machen.
Von der Konzernleitung lag hierzu noch keine Stellungnahme vor.
Informationen:
WDSF auf Facebook: https://www.facebook.com/delfinschutz
Färöer-Statistik Walfang:
http://www.heimabeiti.fo/default.asp?menu=400
IUCN/Weißseiten-Delfine: http://www.iucnredlist.org/details/11141/0
WDSF-Homepage zum Thema Färöer und AIDA: http://ots.de/slUjb
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
mobil: 0151 24030 952
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
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