Aufführung der Passionsspiele (c) Peter Kitzbichler (Passionsspiele Erl) Jetzt ist der letzte Vorhang gefallen, die Passionsspiele 2019 sind zu Ende gegangen. Erfolgreiche, bewegende und auch anstrengende Monate liegen hinter den Darstellern. 550 Erler bestritten seit Mai jedes Wochenende zwei Vorstellungen der ältesten Passionsspiele im deutschsprachigen Raum. Ein Drittel der Einwohner der Tiroler Gemeinde – Jung und Alt – war mit großer Begeisterung, viel Kondition und Motivation mit dabei. Alle sechs Jahre bringen die Erler „ihre“ Passion auf die Bühne. Damit halten sie einen jahrhundertealten Brauch am Leben. Jetzt heißt es aufräumen – 500 Kostüme müssen gewaschen und verstaut werden, das Bühnenequipment und unzählige Scheinwerfer werden wieder abgebaut. Eine „Mammutaufgabe“ haben bereits die Friseurinnen erledigt. Acht Stunden hat es gedauert, bis die Erler Männer und Buben wieder von ihrer Haar- und Bartpracht befreit waren, die sie sich eigens für einen authentischen Auftritt in der Passion wachsen ließen. Klar, dass es nach einem derartigen Projekt viel zu erzählen gibt. Die Apostel-Darsteller erinnern sich mit einem Schmunzeln an die große Bühnenbegeisterung von Esel Leo, der vor seinen Auftritten kaum zu bremsen war. Schrecksekunden machten die Erler bei einem Stromausfall während einer Aufführung durch, wo Minuten zu einer gefühlten Ewigkeit wurden. Ihren Kantinenwirt Sebastian Schreder lassen sie alle hochleben. Er hat in seiner Doppelrolle als kulinarischer Versorger und Darsteller in den Passionsspielen großes Durchhaltevermögen bewiesen. Das Finale vergangenes Wochenende hatte durchaus etwas Magisches. Der Jesus-Darsteller in der Dernière, Florian Harlander, wurde wenige Tage vor der Abschlussaufführung Vater einer kleinen Tochter. Zum letzten „Großen Gott“ versammelte sich wahrlich ganz Erl auf der Bühne – von der Garderobenfrau über die Feuerwehr, von den Bühnenarbeitern über die Buffetleute bis hin zu den Bühnenkindern mit ihren Familien und vielen anderen. Das große Projekt „Passionsspiele“ schweißt die Menschen im Dorf zusammen. Ursprünglich aus Dankbarkeit für Gottes Schutz und Hilfe vor Krankheit, Pest und Kriegsgefahr spielen die Erler seit über 400 Jahren mit einem unglaublichen Engagement ihre Passion.
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