Cannabistherapie: Kaum Toleranzentwicklung

Dr. Nadine Herwig, Leiterin Grünhorn Academy (c) Grünhorn
 
So geben 54 Prozent der Befragten Cannabispatientinnen und -patienten an, dass die Menge ihrer Medikation gleichgeblieben ist. 35 Prozent haben die Dosierung gesteigert, 11 Prozent hingegen verringert. Auf die Frage, wie lange sich die Patientinnen und Patienten in Therapie befinden, gaben 29 Prozent an, dass sie eine gleichbleibende Dosis ihrer Medikation seit vier bis zwölf Monaten einnehmen. Weitere 28 Prozent nutzen dieselbe Dosierung seit einem bis zwei Jahren und 15 Prozent seit zwei bis drei Jahren. 22 Prozent der Patientinnen und Patienten in einer Cannabistherapie haben die Menge der verwendeten Blüten seit mehr als drei Jahren nicht angepasst.

Dr. Nadine Herwig, Leiterin der Grünhorn Academy, der Aufklärungs- und Weiterbildungsplattform von Grünhorn, die die Befragung durchführte: „Damit wird deutlich, dass Cannabispatientinnen und -patienten in einer Langzeitanwendung beziehungsweise -therapie kaum bis keine Toleranzen entwickeln. Da zu Beginn im Rahmen des Therapieplans zwischen Arzt und Patient vereinbart wird, welche Symptomlinderung erzielt werden soll, scheinen Patientinnen und Patienten mit der Wirkung nicht nur zufrieden zu sein, im Gegensatz zu beispielsweise Opiaten bleibt auch die Dosierung stabil oder kann sogar verringert werden.“

Für den dritten Teil der Grünhorn-Patientenbefragung wurden die Angaben von insgesamt 2.240 Teilnehmenden ausgewertet. Neben Fragen zur Menge der verwendeten Blüten sowie Dauer und Veränderung der Dosierung sollte angegeben werden, ob die Kosten für Cannabis durch die Krankenkasse übernommen wurden, ob Arbeitgebende über die Therapie informiert seien und ob beziehungsweise wie sie ihre Unterstützung anbieten.

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