Prof. Szász: „Es ist zu begrüßen, wenn Diagnose und Therapie einer individuellen Krebserkrankung aus Sicht eines weiteren, unabhängigen Mediziners beurteilen werden. Wir würden uns freuen, wenn dabei auch die Expertise von Komplementärmedizinern eingeholt wird, um die Hyperthermie bei Krebs als Option zu thematisieren. Prof. Szász erinnert an eine Studie aus den USA. Danach nutzt zwar etwa ein Drittel bis die Hälfte der Erwachsenen alternative oder komplementäre Therapien. Doch die USA-Medizin ist gegenüber der Komplementärmedizin reserviert. Die Studie nennt Gründe dafür („reasons for its nondisclosure“): Patienten sind zurückhaltend, weil sie die Bedeutung der komplementären Therapien nicht einschätzen können oder weil diese gar nicht erst zum Thema im Patientengespräch werden. Eine vergleichsweise kleine Anzahl von Patienten äußerte Bedenken, über komplementäre Medizin mit ihren Ärzten diskutieren, weil sie Missbilligung fürchten. In Deutschland zeigt die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS zum Thema Homöopathie und komplementäre Medizin (Auftraggeber ist ein Homöopathika-Hersteller):Etwa 80 Prozent der Deutschen legen Wert darauf, bei der Wahl ihrer Therapie und Medikamente mitentscheiden zu können.
„Es geht nicht um Entweder-Oder. Wir sehen die Hyperthermie als möglichen Baustein einer individuellen multi-modalen Therapie. Komplementärmedizinisch eingesetzte Therapien wie die Hyperthermie können die Wirksamkeit konventioneller Chemo- oder Strahlentherapie bei Krebs unterstützen. Sie zielen darauf ab, die physische und psychische Konstitution von Patienten und deren Immunstem zu stärken und aufnahmefähiger für konventionelle Verfahren zu machen“, sagt Prof. Szász. „Wenn Menschen an Krebs erkranken, hat die Hyperthermie zwei Ziele. Sie will einerseits den Krebs bekämpfen. Andererseits strebt sie an, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu stärken. Die Patienten sind besser gegenüber anderen Therapien eingestellt.“