Allianz für Kinder und Jugendliche mit Schuppenflechte

Zur Verbesserung der Psoriasisversorgung haben die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) mit Unterstützung des Competenzzentrums Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) erstmals messbare „Versorgungsziele 2010 – 2015“ formuliert. Dies ist eine Selbstverpflichtung, die in der medizinischen Versorgung in Deutschland bisher einmalig ist. Ganz bewusst schließen diese auch die frühzeitige und qualifizierte Versorgung von Kindern ein: „Kinder mit Psoriasis werden frühzeitig behandelt und erlangen eine gute Lebensqualität“. Die Versorgung von Kindern ist durch verzögerte und unzulängliche Diagnosestellung sowie uneinheitliche Therapien oft noch unzureichend. Durch fachübergreifende Kooperationen sollen leitliniengerechte Therapiestrategien flächendeckend etabliert werden. Zu diesen Leitzielen wurden messbare Teilziele formuliert, deren Erreichen nach festgelegten Fristen geprüft wird.

In vielen regionalen Psoriasis-Expertennetzwerken (PsoNet) schließen sich seit zwei Jahren immer mehr niedergelassene und klinische Dermatologen zusammen, um die Versorgung in der Praxis zu verbessern. Ihnen kommt bei der Umsetzung der „Versorgungsziele 2010 – 2015“ eine zentrale Rolle zu. Zum 7. Welt-Psoriasistag 2010 laden viele dieser Netzwerke zu regionalen Veranstaltungen ein, siehe www.weltpsoriasistag.de.

Gesundheitliche Studien zur Lebensqualität haben bisher die Beeinträchtigungen für die Psoriasis-Patienten überwiegend auf der Grundlage von Querschnittsdaten und Momentaufnahmen quantifiziert. Sie belegen: Kinder und Erwachsene mit Schuppenflechte weisen ein doppeltes Risiko für Begleiterkrankungen, wie z. B. für Fettsucht (Adipositas), Depression und Bluthochdruck, auf. Eine neue Studie untersucht mögliche Auswirkungen auf das gesamte Leben eines Psoriasis-Patienten, z. B. welchen Einfluss die Erkrankung im frühen Lebensalter auf die spätere Partner- oder Berufswahl hat. Diese Daten gibt es bisher kaum. Dennoch deuten soziale und ökonomische Folgen darauf hin, dass ein sich anhäufender Effekt von negativen Einflüssen existiert.

Um die gesamten Auswirkungen von Psoriasis und ihren Begleiterkrankungen sowie Stigmatisierungen im Laufe eines Lebens der Patienten zu erfassen, stellen Wissenschaftler eines Forscherteams aus Italien, Deutschland, Großbritannien und den USA ein Konzept vor. Sowohl Häufungen als auch Belastungen, die eine Schuppenflechte-Erkrankung im Laufe des Lebens mit sich bringt, sollen erfasst werden. Das Konzept trägt den Titel Cumulative Life Course Impairment (CLCI).

Dermatologen bilden damit Schritt für Schritt eine Allianz zur besseren Versorgung von Schuppenflechte-Patienten.

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