Generell gibt es zwei unterschiedliche Spraysysteme, erklärt Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV: „Es gibt Dosieraerosole und Pulverinhalatoren. Bei den Dosieraerosolen wird ein Sprühstoß des Medikamentes ausgelöst, der fast gleichzeitig eingeatmet wird. Bei den Pulverinhalatoren wird beispielsweise durch Drehen eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffs in Pulverform bereitgestellt. Mit einem ziehenden Einatmen wird das Medikament dann inhaliert. Allen Inhalationsformen gemein ist, dass man danach die Luft kurz anhalten sollte, damit sich das Medikament in der Lunge verteilen kann. Insgesamt gibt es etliche unterschiedliche Asthma-Medikamente.“
Für Patienten ist es darum wichtig, dass sie sich auch in der Apotheke das System nochmals genau erklären lassen, so Engel-Djabarian: „Studien haben gezeigt, dass zwischen 50 und 80 Prozent aller Patienten Fehler bei der Anwendung ihrer Asthma-Medikamente machen. Das bleibt dann nicht ohne Folgen. Der Patient nimmt zu wenig oder zu viel Wirkstoff auf, entsprechend steigt der Medikamentenverbrauch an. Bei Unterdosierung kann es zu häufigeren und stärkeren Asthma-Attacken kommen, die im Ernstfall auch zu mehr Klinikeinweisungen führen können.“ Bei kortisonhaltigen Asthma-Sprays könnten bei falscher Anwendung Pilzinfektionen im Mund auftreten. Hier sei es wichtig, dass man nach der Anwendung den Mund ausspült oder nach dem Sprayen etwas isst oder trinkt, rät die Apothekerin. Weil die Beratung und Anleitung auch durch die Apotheken einen nachgewiesenen Zusatznutzen für die Patienten bringt, sind diese auch in der nationalen Versorgungsleitlinie für Asthma-Kranke schon seit 2009 ausdrücklich erwähnt.