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Dresden, 14. September 2009 ? Der Fachkräftemangel wird die Bundesrepublik speziell in den technischen Berufen hart treffen und dazu führen, dass Unternehmen und Unis aktiv um Mädchen werben, um den wachsenden Bedarf in diesem Bereich decken zu können. Das prognostiziert Raimund Becker, Personalvorstand der Bundesagentur für Arbeit in der neuen Ausgabe der Jugendzeitschrift SPIESSER. Nach seiner Einschätzung entscheiden sich Mädchen deshalb heute noch so wenig für technische Berufe, weil sie „zu wenig über das Berufsfeld und die Karrierechancen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) erfahren und es in manchen Bereichen immer noch eine bestimmte Rollenerwartung gibt“, so Becker. Mädchen sind in den sogenannten MINT-Berufen noch immer drastisch unterrepräsentiert: Bei den Maschinenbauingenieuren sind nach seinen Angaben derzeit mit leichter Aufwärtstendenz sechs Prozent Frauen angestellt, bei den Mathematikern und Physikern sind es 15 Prozent.
Von einer Frauenquote für technische Ausbildungen hält der Spitzenbeamte allerdings wenig. „Jeder Einzelne muss für sich beantworten, ob er Eignung und Neigung für MINT-Berufe hat. Eine Quote festzuschreiben, funktioniert nicht.“ Dem Beispiel Sachsens, wo Schüler die Naturwissenschaften nicht mehr abwählen können und alle Noten aus Physik, Biologie und Chemie in den Abi-Schnitt eingehen, steht Becker hingegen positiv gegenüber. „Es kann ein Weg sein, durch den Lehrplan junge Leute dazu zu bringen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Wenn man aber nur fordert, und nicht dafür sorgt, dass Lehrpläne gut umgesetzt sind und der Unterricht Spaß macht, kann das auch umschlagen und abschrecken.“ Er gehe davon aus, dass auch andere Bundesländer diesem Beispiel folgen werden, wenn der Druck aus der Wirtschaft nach der Krise wachse.
Die Bundesagentur zahlt Millionen von Euro für Initiativen und Veranstaltungen, um mehr Mädchen für MINT-Berufe zu gewinnen. „Die Millionen, die wir jetzt ausgeben, sind gut investiert“, meint der BA-Vorstand. „Wenn Sie bedenken, was uns volkswirtschaftlich in den nächsten Jahrzehnten verloren gehen würde. Das würde finanziell gesehen in die Milliarden gehen.“ Die Förderung sei nach den Worten Beckers gesellschaftlich und wirtschaftlich so lange gerechtfertigt, bis der Frauenanteil unter Studierenden der MINT-Fächern 50 Prozent betrage.
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