Sechs lange Jahre hatte man in der Region Zeit, sich auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vorzubereiten. Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass selbst die eingespieltesten Pläne, Konzepte und Szenarien irgendwann in den Hintergrund rücken, je länger sie nicht zur Anwendung kommen. Erst recht, wenn sich in der Zwischenzeit Krise an Krise reiht wie in den vergangenen Jahren. Für die dauerkrisenbelastete Landwirtschaft ist der Ausbruch in Südhessen nun der nächste Stresstest. Mutmaßlich wird die, ohnehin schon relativ niedrige, Zahl von Schweinen in Hessen und Rheinland-Pfalz dadurch perspektivisch weiter sinken. So war es zumindest in Brandenburg, wo man über mehr als drei Jahre mit Schutzzäunen und Jagdprämien gegen die gefährliche Tierseuche kämpfte – unter großen finanziellen Anstrengungen, aber letztlich erfolgreich. Das Beispiel macht Mut. Was im Osten weniger gut lief: Die Frage der Entschädigungen wurde nur unbefriedigend gelöst. Manchem Betrieb droht durch die Afrikanische Schweinepest schließlich ein enormer Ausfall, wenn nicht gar das Ende seiner wirtschaftlichen Existenz. Diskussionen über Haftungsfragen, etwa bei Schäden durch massiven Preisverfall, wirken da völlig fehl am Platz. Jetzt ist die Stunde der Krisenmanager und Pragmatiker, nicht der Bedenkenträger! Wichtig: Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen nicht gefährlich, er kann jedoch massiv dazu beitragen, diese nicht weiterzuverbreiten – indem er keine Schweinefleischreste in der freien Natur entsorgt und sich, etwa als Gassigänger mit Hund, unbedingt an Betretungsverbote in den betroffenen Gebieten hält.
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
verwandte Themen:
Es helfen nur ernstgemeinte Reformen / Kommentar von Sascha Kircher zum Ärztemangel Wer erinnert sich noch an den Begriff "Ärzteschwemme"? Dieser bezeichnete bis zur Jahrtausendwende den Überhang von Medizinern gegenüber freien Stellen. Wenige Jahrzehnte später das umgedrehte Bild: Überall fehlen Haus- und Fachärzte, im ländlichen Raum ist die ärztliche Grundversorgung vielerorts schon akut gefährdet, weil in Rente gehende Allgemeinmediziner keine Nachfolger finden. Die Ursachen sind vielfältig: die demografische Entwi...
Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bio-Landwirtschaft in Saudi-Arabien von Benjamin Neumaier Früher setzte Saudi-Arabien auf Weizenanbau. Da dieser aber Unmengen an Wasser verbraucht, schwenken die Scheichs nun auf den wasserschonenderen Bio-Landbau um. Aber eines der wasserärmsten Länder der Welt sollte nicht den Anspruch haben, ein Gemüseexporteur zu sein. Denn Landwirtschaft in Wüstenregionen ist die reinste Wasserverschwendung. Die Trinkwasserversorgung für die Einwohner nachhaltig zu sichern, wäre viel wichtiger. Diese wurde bisher immer durc...
Forum Moderne Landwirtschaft und Syngenta eröffnen Radweg durch die moderne Landwirtschaft (FOTO) Das Forum Moderne Landwirtschaft (http://www.moderne-landwirtschaft.de) und Syngenta (http://www.syngenta.de) haben gemeinsam einen von insgesamt zehn Radwegen rund um die moderne Landwirtschaft in Bad Salzuflen eröffnet. Die Radwege sollen zukünftig deutschlandweit Informationen rund um die moderne Landwirtschaft bieten, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet und entdeckt werden können. Die offizielle Eröffnung einer der Radwege fand gestern in Bad Salzuflen in Nor...
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.