Hier liegt das Problem laut dem Hypnosetherapeuten Dr. phil. Elmar Basse weniger darin, dass man sich von der Hypnose viel verspricht, sondern darin, dass gemutmaßt wird, man könne „einfach etwas machen“, da diese Idee den Widerstand unterschätzt, den der Patient in mehr oder minder ausgeprägtem Maße mitbringt. Selbst auf der Showbühne kann man eben nicht mit jedem auf die gleiche Weise arbeiten. Wenn sich eine Versuchsperson wehrt, und das heißt: wenn sie auch nur minimal bei der Umsetzung der Suggestionen zögert, droht ihr bereits der Abgang von der Bühne.
Sollte das bei Heilungsprozessen ganz anders sein? Spielen hier nicht auch das Zögern und der Widerstand eine Rolle? Nur scheinbar nicht. Verbreitet ist laut dem Hypnosetherapeuten die Meinung, als Patient sei man doch ganz kooperativ, weil man gesund werden wolle. Das ist für die meisten Patienten auch nicht zu bestreiten, verschweigt, verleugnet oder missachtet aber, dass der kritische, skeptische, abwehrende Verstand des Menschen auch immer eine Rolle spielt. Auch wenn man gesund werden will, heißt das ja noch nicht notwendigerweise, dass man alles unbesehen und ungeprüft aufnimmt und umsetzt, was einem angeboten wird. Das ist ja auch gut und notwendig (und markiert damit aber auch einen Unterschied zur Showhypnose). Es bedeutet aber auch, dass der betreffende Mensch eben nicht einfach etwas mit sich machen lässt. Die Intervention muss zu ihm passen. Darum ist es bei allen Heilungsprozessen, auch den hypnotischen, so wichtig, ein Verständnis dafür zu gewinnen, wie der jeweilige Mensch beschaffen ist und woher sein Leiden rührt, statt einfach „etwas zu machen“, sagt der Hypnosetherapeut Dr. phil. Elmar Basse.