Weihnachten steht vor der Tür und mit ihm das Bild des idealen Familienfestes, an dem alle Generationen zusammenkommen, von den Kindern bis zu den Urenkeln. Dieses Bild ist nicht nur durch nostalgische Weihnachtsfilme geprägt, sondern spiegelt auch das tiefe Bedürfnis vieler Menschen wider, gerade in der hektischen heutigen Zeit besondere Momente der Zusammengehörigkeit zu erleben. Doch wie bei allen Dingen, die von Herzen kommen, hat auch das Weihnachtsfest im Familienkreis seine Licht- und Schattenseiten.
Soll ich alle einladen oder nicht?
Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest kann mitunter von einer gewissen Beklommenheit begleitet werden, gerade bei den Generationen 50+. In ihnen regt sich der Wunsch, die Familie in heimeliger Runde um sich zu scharen, Erinnerungen aufleben zu lassen und neue zu schaffen. Zugleich ist ihnen bewusst, welcher Arbeitsaufwand hinter der Kulisse eines gelungenen Weihnachtsfestes steckt. Insbesondere die Zubereitung des traditionellen Gänsebratens, der in vielen Familien unverzichtbar ist, erfordert Zeit, Mühe und nicht zu vergessen – Erfahrung. Doch es geht auch etwas einfacher. Wer sich den Stress ersparen möchte, kann seinen Gänsebraten bestellen. So bleibt die Tradition erhalten, während der Stress in der Küche deutlich reduziert wird und mehr Raum für die eigentlich wichtigen Dinge bleibt: die wertvollen Momente mit der Familie.
Das kann keine App: Emotionen in Familie (er)leben
Weihnachten ist nicht nur ein Fest der Liebe, sondern auch eine seltene Gelegenheit, bei der Generationen unter einem Dach zusammenkommen. Es entstehen besondere Momente, wenn Großeltern Geschichten aus ihrer Kindheit erzählen und diese sich mit den aktuellen Erlebnissen ihrer Enkel vermischen. Durch Spiele, ob traditionelle Kartenspiele oder neuartige Gesellschaftsspiele, wird dieser Austausch weiter gefördert. Sie bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch die Chance, voneinander zu lernen und sich besser kennenzulernen.
Traditionen, wie das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern oder das Backen von Plätzchen, sind nicht nur Rituale, die Jahr für Jahr wiederholt werden. Sie bilden das Fundament, auf dem Familienwerte und -geschichten von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Das vermittelt ein vertrautes Gefühl und stärkt die Familienbande. Für die Jüngeren werden solche Rituale zu einem Anker, der sie mit ihrer Vergangenheit verbindet und ihnen dabei hilft, ihre eigene Identität in der Familie und in der Gesellschaft zu finden.
Es darf auch ruhiger zugehen
Viele Menschen 50+ lieben das Beisammensein in der Familie, möchten aber den riesigen Trubel nicht mehr haben. Dabei hadern sie oft mit sich: Kann ich meine Liebsten für einen Teil der Festtage einfach ausladen oder stehe ich dann als herzlos da?
Es muss nicht immer der brachiale Weg sein. Eine gute Möglichkeit ist es, neue Traditionen einzuführen. Anstatt jeden Feiertag im großen Kreis zu verbringen, könnte man beispielsweise vorschlagen, den ersten Weihnachtsfeiertag im engsten Familienkreis zu feiern und den zweiten Tag für ein entspanntes Beisammensein mit Freunden zu reservieren. Ein Spaziergang am Morgen oder das Lesen eines guten Buches am Nachmittag können zu festen Ritualen werden, die Ruhe und Erholung bringen.
Die Kommunikation ist dabei das A und O. Es geht nicht darum, die Familie zu meiden, sondern darum, die Feiertage für alle Beteiligten angenehm zu gestalten. Ein offenes Gespräch im Vorfeld, in dem man seine Wünsche und Bedürfnisse äußert, kann Wunder wirken.