Pflegedienste und Heime sind ein wichtiger Baustein
für einen sinnvollen Informationsaustausch über die elektronische
Gesundheitskarte. Das haben die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja
Leikert und Mitglieder des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) gemeinsam betont. Die Parlamentarierin war für
ein Pflegepraktikum zu Gast bei der ambulanten Hauskrankenpflege und
Tagespflege Kremer in Hammersbach und nutzte den Besuch zu einem
Erfahrungsaustausch mit Pflegenden und Unternehmern. Zuvor konnte sie
eine Pflegefachkraft auf ihrem Weg zu Klienten und Patienten
begleiten.
„In der Politik müssen wir an Lösungen arbeiten, um den Pflegenden
möglichst viel Zeit für die direkte Pflege und Betreuung der Menschen
zu geben und sie von bürokratischen Anforderungen zu entlasten“,
sagte Leikert, die in der CDU-Bundestagsfraktion für den Bereich
E-Health zuständig ist. „Der papierlose elektronische Datenaustausch
ist eine Möglichkeit, den Verwaltungsaufwand bei der monatlichen
Abrechnung deutlich zu reduzieren. Die Pflege muss zudem schnell in
das System der elektronischen Gesundheitskarte eingebunden werden, um
im Sinne der pflegebedürftigen Menschen und deren adäquater
Versorgung Zugriff auf wichtige medizinische Daten zu erhalten.“
Bisher müsse das Team monatlich rund 2.500 Blatt Papier ausdrucken
und an die Kranken- und Pflegekassen schicken, obwohl diese dort auch
in elektronischer Form vorlägen, berichteten Martin, Hannelore,
Cornelia und Patrick Kremer, die Betreiber des seit 1990 durch die
Familie geführten ambulanten Dienstes. Dieser Aufwand werde nicht
angemessen honoriert und könnte mit moderneren Regelungen für den
Datenaustausch deutlich verringert werden.
Der auf der elektronischen Gesundheitskarte zukünftig vorgesehene
Medikamentenplan oder der elektronische Entlassbrief könnten zum
Beispiel bei einer Neuaufnahme oder Krankenhausentlassung wichtige
Informationen für die Pflegenden liefern, die zum derzeitigen Stand
nicht zugänglich sind.
Sorge vor immer neuen organisatorischen Anforderungen äußerten die
gemeinsam mit mehr als 1.000 weiteren hessischen Heimen und Diensten
im bpa organisierten Pflegeunternehmer angesichts des aktuell
diskutierten Pflegeberufsgesetzes. Eine gemeinsame Ausbildung für
Altenpflege-, Kranken- und Kinderkrankenpflegefachkräfte gefährde die
Qualität der Abschlüsse und bringe für die ausbildenden Unternehmen
deutlich höheren Aufwand mit sich. Damit werde es unattraktiv, die
dringend benötigten Ausbildungsplätze in der Altenpflege anzubieten.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon 1.000
in Hessen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer
Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und
(teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und
Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die
Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 275.000
Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 21,8 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Manfred Mauer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle
Hessen, Telefon: 0611/341 07 90