Viel mehr handelt es sich hierbei um einen Überbegriff. Unter dem Begriff Vitalpilze versteht man also alle Pilze, die in medizinischem Sinne eingesetzt werden können – und das sowohl präventiv als auch als unterstützende oder alleinige Therapie. Das Heilen mit Vitalpilzen wird als Mykotherapie bezeichnet.
Die Krankheiten oder Beschwerden, bei denen (angeblich) Heilpilze helfen können, sind unglaublich vielfältig. Ob Darmkrankheiten, Erkältung, Gastritis, Gicht, Tinnitus, Krebs, Schlafstörungen, Viruserkrankungen, Depressionen oder auch Haarausfall: Scheinbar ist gegen jede Krankheit nicht nur eine Pflanze, sondern auch ein Heilpilz gewachsen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Vitalpilze bereits seit Jahrhunderten medizinisch verwendet. Doch auch in den alten europäischen Arzneibüchern finden sie Erwähnung. Hieronymus Bock, Peter Melius und auch Adam Lonitzer haben die Heilpilze in ihren Kräuterbüchern erwähnt.
Bis dato besteht in Deutschland keine Zulassung der Präparate als Arzneimittel. Sie unterliegen dem Lebensmittel- und Futtergesetzbuch und der Health-claims-Verordnung. Aus diesem Grunde ist die Angabe medizinischer Indikationen und therapeutischer Versprechen immer noch unzulässig, da dafür eine Zulassung notwendig wäre. Darum werden die Vitalpilze meist als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt angeboten.
Leider nützen es nicht wenige Anbieter aus, dass zahlreiche Menschen auf der Suche nach Heilmitteln sind, die ihre Leiden oder Krankheiten zum Verschwinden bringen. Als Konsument sei man davor gewarnt, sich auf leere Versprechen einzulassen. Von einer Selbstmedikation ist immer abzuraten, insbesondere dann, wenn es sich um schwere Krankheiten handelt. Der Patient sollte sich genügend Informationen besorgen und dann mit einem Mediziner darüber sprechen.
Schul- und Alternativmedizin müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Der Weg der Mitte sollte angestrebt werden. In Heilpilzen wohnt ganz sicher eine heilende Kraft. Von einer blinden Einnahme sei trotzdem gewarnt!