Feuer im Wasser, Kunst zwischen Vulkanen: schwimmendes Atelier beim Stromboli.

Es klingelt beim Stromboli
Die Äolischen Inseln – Inseln des römischen Windgottes Äolus – nördlich Siziliens haben einen magischen Namen, sind unter diesem aber recht unbekannt. Klingeln tut’s, wenn die berühmteste Insel des Archipels genannt wird: der Stromboli. Bekannt als ältestes Leuchtfeuer der Geschichte, leitet er seit der Antike Handel- und Kriegsschiffe durchs Tyrrhenische Meer. Am Tag sind seine Rauchschwaden über viele Seemeilen zu erkennen, in der Nacht sehen die Seefahrer glühende Lavabrocken über 1000 Höhenmeter ins Meer stürzen.
Inseln im Abseits
Der Archipel nordwestlich der Wasserstraße von Messina besteht neben dem Stromboli aus den Vulkaninseln Lipari, Vulcano, Filicudi und Alicudi, Panarea und Salina. Die Inseln haben einen verzauberten Charme, denn wenn Sizilien, wie man sagt, nicht mehr zu Italien gehört, dann gehören die Äolischen Inseln nicht mehr zu Sizilien; so groß ist die geographische und geologische, die historische und kulturelle Distanz.

Leben am Vulkan
Dieses insulare Zauberreich entwickelte sic h in den letzten Jahrzehnten als abgelegener Melting Pot von Kunst und Kultur, denn der Kontrast aus blühenden Landschaften und rauchenden Vulkanen, aus tiefblauem Meer und gelben Schwefelfumarolen zog viele Künstler und Aussteiger auf den unsicheren vulkanischen Boden.

Malkurs auf Meeresflächen
Der österreichische Aktionskünstler „donhofer.“, über die Grenzen seines Heimatland hinaus berühmt für gesellschaftskritische Video- , Bilder- und Performance-Kunst, wählte die Meeresflächen zwischen den Äolischen Inseln als Lehrsaal für einen exklusiven Malkurs, den er mit Unterstützung des Segelreiseveranstalters SAILORAMA Segelreisen im Spätsommer 2015 anbietet.

Der schwimmende Malkurs startet in Palermo und führt auf einer Segelyacht quer übers Tyrrhenische Meer zu den Vulkaninseln. Besucht werden die Inseln Vulcano, Stromboli und Salina, vor deren Küsten geankert oder in deren Häfen festgemacht wird. Der Kurs ist an kein fixes Programm gebunden. Sowohl an Bord des Schiffes als auch bei Landausflügen ist das Zeichenmaterial in Griffweite. „donhofer.“ berät bei der Motivwahl, blickt über die Schulter und berät bei der künstlerischen Arbeit. Großen Wert legt „donhofer.“ darauf, dass sich der Kurs keinesfalls an „Profis“ richtet; lieber sind ihm Anfänger und Amateure, denn hier sieht er das Potential, neue Sichtweisen zu erkennen zu lassen und unverfälschte Freude am Schaffensprozess zu wecken.

Das nautische Element
Mit an Bord ist Hansjörg Winkler, Inhaber von SAILORAMA Segelreisen und Skipper der Reise. Er ist verantwortlich für die sichere Schiffsführung und die Auswahl der einzelnen Reiseziele des schwimmenden Malkurses.

„Ich segle seit vielen Jahren professionell, aber diese Reise ist für mich eine Neuheit. Nicht nur touristische und nautische Faktoren bestimmen die Reise, sondern wir müssen unsere Etappenziele auch so wählen, dass immer genug Zeit bleibt, Kurseinheiten dort durchzuführen, wo sich die Motivwahl lohnt. Bei den Landausflügen ist das kein Problem, aber einen Ankerplatz zu finden, der nicht nur aus seemännischer Sicht in Ordnung ist, sondern bei dem auch Motive und Licht stimmen müssen, ist eine gewisse Herausforderung“, sagt Hansjörg Winkler. „Das Revier kenne ich seit vielen Jahren und halte es für eins der schönsten im Mittelmeer. Nicht nur die Inseln sind verwunschene Paradiese, sondern auch dieses spezielle Lebensgefühl auf den abgelegenen Eilanden ist einzigartig.
Das Tyrrhenische Meer wird auch das Bermudadreieck des Mittelmeeres genannt. Von verschwundenen Schiffen habe ich bisher nichts gehört, aber einen ganz speziellen Zauber hat das Revier westlich der Straße von Messina, bewacht von Scilla und Charybdis, allemal. Ich freue mich sehr, einmal eine Reise unter künstlerischer Flagge durchzuführen.“

Informationen zur Reise
Wer sich für die Segelreise mit Malkurs interessiert, bekommt weitere Informationen auf der Website des Reiseveranstalters unter www.sailorama-segelreisen.at unter „Küsten, Künste und Kulturen“. Einen Überblick über das Schaffen des Künstlers „donhofer.“ bekommt man auf dessen Website www.donhofer.com

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