Jetzt haben sich vielversprechende Perspektiven eröffnet, dass diese Schädigungen künftig teilweise rückgängig gemacht werden können: Forschern aus den USA ist es im Tierversuch nach einem simulierten Schlaganfall bei Mäusen gelungen, durch die Injektion von Stammzellen kombiniert mit einem speziellen Protein abgestorbene Hirnareale wieder zu aktivieren. Das Team um Prof. Berislav Zlokovic von der Universität in Südkalifornien (Los Angeles) berichtet in dem anerkannten Fachjournal „Nature Medicine“, dass die Stammzellen sich in Nervenzellen verwandelten. Diese Zellen nahmen auch nachweisbar Verbindungen zu anderen Nervenzellen auf, die den Schlaganfall überlebt hatten. Es gelang den Forschern nach einiger Zeit sogar, die neu gebildeten Nervenzellen durch Reize an den Pfoten zu stimulieren. Die amerikanischen Wissenschaftler gehen davon aus, diese vielversprechende Therapieoption zur Minderung der Folgen eines Schlaganfalls schon bald in einer ersten klinischen Studie mit Menschen bestätigen zu können.
Maßgeblich für medizinische Anwendungen von Stammzellen ist es, eine Abstoßung der transplantierten Zellen zu verhindern. Im Tierversuch wurde dieses Ziel durch die Gabe von Immunsuppressiva angestrebt. Das Abstoßungs-Risiko kann jedoch umgangen werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass Patienten mit Präparaten aus eigenen Stammzellen behandelt werden. Optimale Basis hierfür wäre ein Stammzelldepot, das bei der Geburt des Patienten aus dessen Nabelschnur gewonnen wurde. Für diese Form der zukunftsweisenden Gesundheitsvorsorge für ihr Kind entscheiden sich in Deutschland allerdings bislang erst ca. zwei Prozent der werdenden Eltern.