Geteilte Geschichten spielen

Im Zentrum des modular aufgebauten Projekts „Fundstücke“ von GRIPS Werke e.V. in Kooperation mit dem GRIPS Theater steht die Geschichte der Teilung Deutschlands und der friedlichen Revolution 1989, die für und durch die Jugendlichen erlebbar, sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden soll.

In 14 Workshops konnten sich rund tausend Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klasse zusammen mit erfahrenen Theaterpädagogen auf Spurensuche in eine Vergangenheit begeben, die sie selbst nicht erlebt haben. In jedem Workshop begegnen sich eine Schulklasse aus Westberlin und eine aus Ostberlin. Sie bringen „Fundstücke“ von früher mit. Hinter den Abzeichen, alten Geldstücken oder Mauerresten verbergen sich Geschichten, die den Teilnehmenden von ihren Verwandten erzählt wurden und die nun mit den anderen gemeinsam zu Szenen gestaltet werden. Im Austausch mit den anderen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Teilung Deutschlands und entwickeln gegenseitiges Verständnis und bauen Vorurteile ab.
Im Anschluss an die Workshops besuchten die Jugendlichen eine Vorstellung von „Lilly unter den Linden“, einer Inszenierung des GRIPS Theaters über ein Mädchen, das die umgekehrte Republikflucht antritt.

Im Rahmen der Workshops wurde klar, wie wichtig die Beschäftigung mit dem Thema Ost/West ist. Vielfach herrschen Vorurteile über die andere Seite in den Köpfen der Jugendlichen vor oder die diffusen Vorstellungen werden zu Fehlurteilen. Auch war oft die Hemmschwelle sehr hoch, sich anderen zu öffnen und persönliche Familiengeschichten zu erzählen. In weiteren Workshops im September und Oktober diesen Jahres werden weitere Geschichten gesammelt.

In der nächsten Phase des Projekts werden die in den Workshops aufgezeichneten Erinnerungen genutzt, um sie mit den Teilnehmenden einer Werkstatt in den Herbstferien 2009 zu verdichten. So werden weitere Jugendliche mit dem Thema in Kontakt gebracht und können ihre Sichtweisen einbringen.

Die finale Phase beinhaltet dann eine interaktive Theater-Austellungs-Installation, die von professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern zur Aufführung gebracht wird. Zu diesen Aufführungen werden wiederum 40 Klassen aus Berlin eingeladen.

Das Projekt wird gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin.

GRIPS Werke e.V. in Kooperation mit dem GRIPS Theater

http://www.grips-theater.de

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