Wien. „Von Stabilität in diesem Teil Europas kann keine Rede sein“, fasst Hochedlinger die Situation zusammen. „Populäre Tourismusmagnete wie Prag oder Budapest beispielsweise leiden immer noch unter den Auswirkungen der Finanzkrise und dem hohen Wettbewerbsdruck, der sich aus der Folge des Überangebots an Hotels in diesen Städten ergibt“, erklärt er. Polen hingegen konnte mit den Herausforderungen anscheinend besser umgehen und zeigt bereits erste Anzeichen einer Normalisierung. „Besonders Warschau und Krakau stehen bei Investoren wieder hoch im Kurs“, weiß Lukas Hochedlinger. „Und auch die Banken ziehen mit: Polen ist derzeit bei Kreditgebern ein bevorzugtes Ziel für das Neugeschäft“, fügt er hinzu.
Vor allem im Zusammenhang mit der Fußball-EM 2012 erwartet Lukas Hochedlinger steigendes Interesse an neuen Hotelprojekten in der Ukraine, zumindest von Seiten der Developer und Hotelbetreiber – wenngleich noch nicht aus Sicht der Banken und Investoren.
„Auch ein Blick auf die südosteuropäischen Märkte macht deutlich, dass hier die Krise noch nicht überwunden ist. Insbesondere in den Feriendestinationen gibt es mehrere Urlaubshotels, die zum Verkauf stehen, sicher auch auf Druck der Kapitalgeber“, beschreibt Hochedlinger die Situation.
„Wir stehen mit einer Vielzahl von österreichischen Banken in Kontakt, die Hotelprojekte in Zentral- und Osteuropa finanziert haben. Aus den Gesprächen wird deutlich, dass Krisenprävention hier an erster Stelle steht“, attestiert er. In diesem Zusammenhang empfiehlt Lukas Hochedlinger einen Maßnahmenkatalog aus kontinuierlicher Analyse des operativen Geschäfts sowie des jeweiligen Hotelbetreibers und weiters die konsequente Beobachtung des betreffenden regionalen Hotelmarktes, um einer finanziellen Schieflage vorzubeugen.