Prof. Dr. András Szász, Begründer der regional einsetzbaren Hyperthermie (Oncothermie): „Wir begrüßen es, wenn sich die Schulmedizin komplementärmedizinischen Verfahren und damit auch der Hyperthermie zuwenden – auch wenn die Leitlinien nur sehr wenige Studien thematisieren. Wir werden ebenfalls weiter darüber aufklären, wie Hyperthermie und Oncothermie in ein multimodales Therapiekonzept der Onkologie passen können.“ In der Leitlinie erhält „Hyperthermie auf Basis der analysierten Studien die Einordung: 2B, „Empfehlung“.
Hyperthermie und Oncothermie haben in der Fachdiskussion der Onkologie ihren Platz, so Prof. Dr. Andras Szász. Das zeige die Berücksichtigung in den Leitlinien. Doch Patienten Innen fühlen sich oft über Behandlungswege nicht ausreichend informiert. „Es ist gut, Methoden der Komplementärmedizin aufzuzeigen. Wir schließen uns Medienstimmen an, die die Leitlinien vorstellen und die Notwendigkeit zur Therapie-offenen Aufklärung feststellen – „Wenn die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt.“ So titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.8.2021: „Eine längst überfällige S3-Leitlinie gibt KrebspatientenInnen und OnkologInnen endlich mehr Sicherheit im Umgang mit alternativen Heilverfahren.“
„Auch wenn die Deutsche Krebsgesellschaft die Hyperthermie als vierte Säule der Krebstherapie ausmacht, existieren Wissenslücken. Wir klären auf, wie die Hyperthermie co-medikativ mit konventionellen Methoden einsetzbar ist“, sagt Prof. Dr. Szász. So eröffne die Wärmetherapie Möglichkeiten, die Chemo- und Strahlentherapien zu unterstützen: Konventionelle Therapie können intensiver in einem Gewebe wirken, in dem Überwärmung die Durchblutung steigert. Die Hyperthermie könne nicht nur das Immunsystem stärken. Sie ziele auch darauf ab, Krebszellen selbst angreifen.