Die Forscher werteten Daten zur Körperstatur und Knochenmineraldichte anhand der großen, langjährigen US-Bevölkerungsstudie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) von 2011 bis 2019 aus. Einbezogen waren rund 11.000 Teilnehmer, die zu Beginn der Studie zwischen 20 und 59 Jahre alt waren, mit einem breiten Spektrum im Body Mass Index. Bei allen wurde die Körperzusammensetzung mit der Mager- und Fettmasse bestimmt und weitere Einflussfaktoren, z.B. Geschlecht, Alter, Größe und Raucherstatus, einbezogen. Grundsätzlich zeigte sich eine starke Verbindung zwischen der Magermasse und der Knochenmineraldichte bei Männern und Frauen. Die Fettmasse war bei einem höheren Anteil vor allem bei den Männern mit einer geringeren Knochendichte verbunden. Bei einem höheren Körpergewicht bzw. einem größeren Anteil der Fettmasse sollte daher auf das Risiko für Osteoporose geachtet und ein entsprechendes Screening durchgeführt werden. Das gilt besonders dann, wenn weitere Risikofaktoren für die Osteoporose vorhanden sind. Dazu gehören z.B. ein höheres Alter, bereits erfolgte Knochenbrüche oder auch die Therapie mit Steroiden.
Die Forscher ziehen das Fazit: Bei Personen unter 60 Jahren hatte die fettfreie Masse einen starken positiven Zusammenhang mit der Knochenmineraldichte. Der Einfluss der Fettmasse war dagegen moderat negativ, dies war bei Männern mit einem hohen Fettanteil am stärksten ausgeprägt. Für die Forscher unterstreichen diese Ergebnisse die Bedeutung der Knochengesundheit bei starkem Übergewicht (Adipositas). Sie könnten den zum Teil bereits festgestellten Anstieg der Vorkommen von Knochenbrüchen in einigen (regional durchgeführten) Studien mit stark übergewichtigen Personen erklären.
Unser Tipp: Für einen guten Fettstoffwechsel und zur Stärkung der Knochen gibt es eine ganze Reihe von Mikronährstoffen, mit denen sich die Versorgung individuell verbessern lässt.
Quelle
Rajesh K. Jain et al., Fat Mass Has Negative Effects on Bone, Especially in Men: A Cross-Sectional Analysis of NHANES 2011-2018. In: The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, online 10.2.2022, doi: 10.1210/clinem/dgac040.