Der Skandal-Piano-Virtuose schlägt mit einer Rekordkomposition auf dem Musikmarkt zu. In den 70er und 80er Jahren erlangt Jan Fryderyk Dobrowolski Weltruf, wird von der Fachpresse hoch gelobt, von der Konkurrenz gefürchtet und auch tief gehasst. Das Jazz Hot Paris feiert ihn als „Reincarnation von Chopin“, die WAZ als einen mit höchsten Preisen dekorierten „Übermusiker“, die Mainzer Presse als „pianistisches Phänomen“ und die Rheinische Post schreibt: „Jan Fryderyk Dobrowolski ist ein Ausnahme-Pianist von Weltgeltung. Er gehört zur absoluten Spitzenklasse“.
In den Neunzigern wird sein Erfinderstreich „Autobahn-Musik“ mit hohen Auflagen (75 Mio.) von den Medien gepriesen. Allein in den USA berichten über 300 Radiosender und auch bei Opel und Citroen ist er damit erfolgreich und erhält Aufträge, für diese Firmen zu komponieren. Sogar Alfred Biolek nutzt die Musik für seine Show. In der Stuttgarter Zeitung schreibt ein Journalist: „O Gott, ich bin süchtig nach Jan Fryderyk, dem Chopin der Autobahn und seinem Sedativum, auf das man bei langen Fahrten voll abfährt. Hoffentlich hat mein Musikdealer bald ein neues Band. Das erste ist schon leergehört.“
Dann veröffentlicht er seine Rekordkomposition, eine „Highway-Music“ Serie, bestehend aus 9 CDs.
Hans Schiemann berichtet im Rheinischen Merkur nach einer Testfahrt von Los Angeles nach New York: „Die größte Musikproduktion der Automobilgeschichte, ein Lebenswerk, das Omnipotenz in Anspruch nimmt. Mit Jan Fryderyk gelingt der Sonne das Erwachen als Uraufführung. Sie erhebt sich, als habe sie die Welt noch nie gesehen.“
Doch jetzt gibt es einen schrecklichen Verdacht: Die neue „Highway-Music“ Produktion soll süchtig machen, zu Halluzinationen führen und sogar Suizidgedanken auslösen. Dadurch wären Autofahrer hochgradig gefährdet. Die Gerüchte kommen aus den USA und niemand weiß, wer sie in die Welt gesetzt hat. Für den Künstler ein wahres Musikdesaster! Trotzdem weist der Komponist die Vorwürfe entschieden zurück: Die Arbeit an dem Projekt habe zwar seine Kräfte restlos aufgezehrt und er sei dem Tod durch Erschöpfung nur knapp entronnen, aber er sehe da keinen Zusammenhang mit den Ereignissen. Seine Absicht sei es lediglich gewesen, das Autofahren sinnlicher zu machen, sonst nichts. Dass Schäden dieser Art möglich sein sollen, verwundere ihn sehr. Aber wenn es denn wirklich so sei, beweise das eigentlich nur, welche nicht vorhersehbare psychedelische Wirkungskraft seine Musik entfalten könne. Die Musik als Droge zu sehen sei dennoch ein ungewöhnlicher Gedanke. Vielleicht hätte den verstorbenen Musiker Michael Jackson diese Entwicklung gefreut, bei ihm aber sei das nicht so, behauptet Dobrowolski.
Von den Wirkungen und Eigenschaften des Projektes „Highway-Music“ kann sich jeder selbst ein Bild machen. Auf weltweit über 100 Portalen wie bei Amazon oder iTunes ist es möglich, die Musik zu hören und Bildillustrationen zu sehen.