Markus Gildner: Refinanzierung der Banken zu kurzfristig

Geht es sogar soweit dass die Zinslast für die Refinanzierung die Zinseinnahmen übersteigt, dann könnte eine erneute Pleitewelle Deutscher Banken drohen und der Staat muß erneut helfend, durch milliardenschwere Hilfspakete eingreifen. Dies kommt uns sicherlich bekannt vor. Aus welchem Grund werden dieselben Fehler immer wieder aufs neue gemacht?

Ein Grund hierfür ist der immer noch unstillbare Renditehunger der Kreditinstitute. Selbstverständlich ist es lukrativer dem Anleger auf seine Tagesgeldeinlage einen Zins von momentan noch nicht einmal 0,5% zu bezahlen und für ein 10-Jähriges Immobiliendarlehen 2,7 – 3,0% Zinsen zu vereinnahmen. Bleiben also rund 2,2 bis 2,5% Zinsspanne für die Bank.

Aktuell droht noch keine Gefahr aus diesem Szenario, denn die Anleger flüchten nach wie vor in Massen in sichere Bundesanleihen und spiegelbildlich zur Nachfrage sinken die Renditen. Dies hält auch nachhaltig die Refinanzierungsquellen der Banken und Sparkassen auf niedrigem Niveau.

Doch die Zinsen werden nicht ewig so niedrig bleiben, darin sind sich Experten einig. Dies passiert nämlich dann wenn die Euro-Krise behoben scheint, die Konjunktur sich im Euro-Raum stabilisiert hat und die EZB sich veranlasst fühlt die Zinsen wieder anzuheben. Der Zinsanstieg wird aber aufgrund der stark gestiegenen Geldmenge deutlich ausfallen müssen, um die Inflation in Zaum zu halten.

Dann wird es für die momentane Refinanzierungsform kritisch. Es stellt sich bei dieser drohenden Gefahr die Frage, warum die Bundesbank den Instituten keinerlei Vorgaben macht, ihre Refinanzierung wenigstens zu Teilen in langfristige Pfandbriefe umzuschichten?

Als Alternative zur klassischen Bankenfinanzierung rückt momentan allerdings der Bausparer. Bausparkassen funktionieren nach dem Solidarprinzip und brauchen sich nicht am Kapitalmarkt refinanzieren. Die Renaissance des Bausparers.

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