„Menschen bei Maischberger“ am Dienstag, 18. März 2014, um 22.45 Uhr

Das Thema:

„Angst vor dem Kalten Krieg: Versagt Deutschlands Diplomatie?“

Gerade mal vor sechs Wochen forderte Bundespräsident Gauck eine
stärkere Rolle Deutschlands in der Welt. Ausgerechnet jetzt droht die
schwerste, internationale Eskalation seit langem: Die Krim-Krise hält
die Welt im Atem. Und die Welt schaut auf Europas mächtigste Frau.
Tut Merkels Regierung das Richtige?

Gäste:

Horst Teltschik (Ex-Kanzlerberater) Peter Scholl-Latour
(Publizist) Erika Steinbach, CDU (Bundestagsabgeordnete) Gregor Gysi,
Die Linke (Fraktionsvorsitzender)

Horst Teltschik

Der frühere außenpolitische Berater von Helmut Kohl wirft dem
Westen und auch der deutschen Außenpolitik schwere Fehler im Umgang
mit Russland vor. „Man hätte von Anfang an überlegen müssen: Wie
bindet man Russland in Europa ein?“, sagt der frühere Leiter der
Münchner Sicherheitskonferenz. Die deutsche Außenpolitik sollte im
europäischen Verbund schon längst aktiver auf Moskau zugehen. Horst
Teltschik schlägt einen gesamteuropäischen Sicherheitsrat vor.

Peter Scholl-Latour

„Durch seine Augen sah Deutschland die Welt“ – So feierte jüngst
„Phoenix“ den Reporter zu seinem 90. Geburtstag, der sechs Jahrzehnte
von allen Krisenherden der Welt berichtete. Seine Prognosen haben
sich meist als richtig erwiesen: „Es wird keinen Krieg auf der Krim
geben, wer sollte ihn denn führen?“, glaubt Peter Scholl-Latour. Die
Möglichkeiten der deutschen Außenpolitik sind in seinen Augen
begrenzt, sei es in Syrien, im Nahost-Konflikt oder aktuell mit der
Androhung von Sanktionen gegenüber Russland.

Erika Steinbach, CDU

„Die Einhaltung von Menschenrechten ist für alle Länder ein
ethisches Fundament für eine demokratische, kulturelle und sogar für
eine wirtschaftliche Entwicklung“, erklärte die Unionsabgeordnete
nach den Umbrüchen im arabischen Raum. Das Engagement der deutschen
Bundesregierung für Menschenrechte sei ein wesentlicher Teil einer
wertegeleiteten Außenpolitik. Das gelte aktuell auch für die
Minderheiten auf der Krim. „Sie verdienen den Schutz des Westens“,
sagt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Menschenrechte und Humanitäre
Hilfe“ der Union im Bundestag.

Gregor Gysi, Die Linke

„Alles, was NATO und EU falsch machen konnten, haben sie falsch
gemacht“, beklagt der Fraktionschef der Linken im Bundestag. Seit den
neunziger Jahren seien die Sicherheitsinteressen Russlands nie
berücksichtigt worden. Deutsche Außenpolitiker hätten damals den
Russen versprochen, es gebe keine Osterweiterung der NATO. Dann sei
die NATO bis an die Grenze Russlands herangeführt worden. „Was würden
wohl die USA sagen, wenn Russland in Mexiko Raketen aufgestellt
hätte?“, gibt Gregor Gysi zu bedenken.

„Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

Redaktion: Hans-Georg Kellner

Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
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