Mit Kultur das Gehirn fördern

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Information herausgegeben, dass sich die Gesundheit des Gehirns unter anderem durch anregende Beschäftigungen fördern lässt. Eine lebenslange Weiterentwicklung, Lernen und das Ausüben von Interessen sind wichtige Faktoren, wenn es darum geht, etwas für seinen Kopf zu tun. Die WHO gibt sogar an, dass die Verantwortung des Staates unter anderem darin liegt, den Menschen den Zugang zu Kultur zu gewähren, um deren geistige Gesundheit zu fördern.

Die Effekte von Musik auf das Gehirn

Sowohl die moderne Kunst als auch Besuche im Theater oder von Konzerten sind kulturelle Veranstaltungen, die sich positiv auf das Gehirn auswirken können. Musik hat eine ganz besondere Wirkung auf das Gehirn. Sie ist in der Lage, Erinnerungen hervorzuholen und auch Emotionen auszulösen. Dabei ist der Effekt, den Musik auf das Gehirn hat, vergleichbar mit dem Effekt, der durch Drogen, Geschlechtsverkehr oder Sport ausgelöst wird. Das Stresshormon Cortisol wird reduziert, dafür schüttet der Körper vermehrt Glückshormone aus.

Musik hat zudem einen Einfluss auf die Nervenzellen im Gehirn. Musikalische Reize unterstützen die neue Verschaltung der Gehirnzellen. Es kommt zu einer optimalen Vernetzung der Hirnareale, was eine Förderung der Gehirnleistung mit sich bringt. Die Hirnhälften sind in der Lage, besser miteinander in Kommunikation zu treten, die Sensorik und die Motorik verbessern sich. Dies gilt auch dann, wenn die Musik nicht selbst gespielt, sondern regelmäßig gehört wird. Besuche in Konzerten oder Opern sind daher immer zu empfehlen.

Museen und ihr Effekt auf das Gehirn

Wie sieht es mit dem Besuch von Museen aus? Welche Wirkung hat ein Besuch im Museum auf das Gehirn? Hier kommt es darauf an, um was für ein Museum es sich handelt. Grundsätzlich regen Museen das Gehirn an. Dies beginnt schon damit, dass sich die Besucher mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen und Areale in ihrem Gehirn aktivieren, die im Alltag nicht so umfassend zum Einsatz kommen.

Noch interessanter wird es, wenn die Ausstellung interaktiv ist oder sich direkt mit den Effekten im Gehirn auseinandersetzt. So gibt es schon für Kinder Ausstellungen, bei denen die kleinen Besucher aktiv mitwirken können. Dies bringt eine besondere Förderung mit sich. Das Gehirn wird auf vielen Ebenen angesprochen, die Informationen werden nicht nur konsumiert, sondern direkt in das Gehirn integriert – durch Aktivitäten.

Ein wichtiger Faktor für einen positiven Effekt auf das Gehirn ist, dass der regelmäßige Besuch kultureller Einrichtungen den Menschen Freude bereitet. Wer in einem Museum nur Langeweile empfindet, wird kaum einen besonderen Effekt auf sein Gehirn erzielen. Durch das Vergnügen, das kulturelle Ausflüge mit sich bringen, werden Glückshormone ausgeschüttet.

Die Kreativität nicht unterschätzen

Es gibt Menschen, die angeben, dass sie nicht kreativ sind. Doch das ist nicht richtig. Kreativität hat viele verschiedene Gesichter und kann vordergründig dafür sorgen, dass das Gehirn gefördert wird. Die Gehirnleistung kann verbessert werden, wenn der Kopf einen ausreichenden Ausgleich bekommt. Hier kommt die Kreativität ins Spiel. Das beginnt schon beim Lesen oder auch beim Schreiben von Geschichten. Kreativ ist es auch, selbst Musik zu machen, Sport zu treiben, zu malen oder zu fotografieren. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist ebenfalls eine Wohltat für das Gehirn.

Kultur beschränkt sich daher nicht nur auf den Besuch von Museen, dem Theater oder von Konzerten. Sie hat viele Facetten. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann den Effekt noch verstärken. Gerade die Gespräche über Kunst, Fotografie oder auch Musik strengen das Gehirn auf eine positive Weise an. Sie sorgen dafür, dass sich umfassende Gedanken gemacht und neue Themen aufgegriffen werden. Dies sind alles kleine Reize für das Gehirn, die möglicherweise sogar neue Interessen wecken, zum Nachdenken anregen und das Gehirn fit halten. Es lohnt sich also immer, kulturelle Unterhaltung in den Alltag einzubauen.