Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Kristina Hartung zu ZDF

Die Öffentlich-Rechtlichen sollen informieren,
bilden, unterhalten – und zwar alle Deutschen. Doch ausgerechnet das
große ZDF tut sich schwer mit dem jungen Publikum. Kein Wunder. Seit
Jahren sprechen spießige Formate wie Wiso oder „Forsthaus Falkenau“
auf prominentesten Sendeplätzen eher die Generation 60plus an. Das
bringt schließlich gute Quote. Aber zum verantwortungsvollen Umgang
mit den Rundfunkgebühren gehört es auch, den Programmauftrag ernst zu
nehmen – und den Blick auf die Einschaltquote zurückzustellen. Dazu
müssen die Macher beim ZDF jedoch mehr experimentieren. Das
vergreisende Zweite muss von seinen Ablegern ZDFneo und ZDFkultur
lernen. Die zeigen, wie man die Jungen jenseits des Mainstreams
unterhält und informiert. Vor allem aber muss das „Zweite“ das Web
und die Netzwerke professionell einbinden. Es muss sich mit pfiffigen
Angeboten auf dem „Second Screen“, dem Smartphone oder Tablet seiner
Zuschauer, etablieren. Nur, wenn eine TV-Sendung im Web und im echten
Leben diskutiert wird, hat sie heute Strahlkraft. Nur dann ist mit
der Generation Hashtag Quote zu machen.

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