Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum 75. Geburtstag von Dustin Hoffman

Tanzbär der Traumfabrik

Keine Charakterrolle in Sicht. Die Golden Globes und Oscars
verstauben auf dem Kaminsims. Dustin Hoffman ist aus der Maschinerie
für Spitzenrollen gefallen. Es will ihm nicht gelingen, sich zu
positionieren und auch mal kantig zu werden wie ein Jack Nicholson.
Statt die Rolle des nett Lächelnden abzulegen, tanzt er heute als
Kung-Fu-Katzenbär oder überdrehter Schwiegervater auf vielen
Hochzeiten und verkauft sich dabei unter Wert. Jüngstes Beispiel:
Sein Auftritt als Schattenstar in Tom Tykwers „Das Parfüm – die
Geschichte eines Mörders“. Natürlich ist es nicht leicht, als alter
Hase in der Traumfabrik zu überleben, aber es gibt auch
Erfolgsrezepte. Am besten wird man sein eigener Chef, macht es wie
Clint Eastwood oder George Clooney und führt selbst Regie. Dann kann
man eigene Maßstäbe setzen, unbestechlich bleiben.

von Micha Matthes, MZ

Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Schreibe einen Kommentar