Mittelbayerische Zeitung: Tarnen und täuschen

Natürlich haben es die Lebensmittel-Konzerne
nicht gerne, dass Verbraucherschützer ihnen so genau auf die Finger
schauen dürfen. Man erinnere sich nur an das Gezerre um die
Einführung der Biosiegel. Einige Nahrungsmittel-Hersteller meinten da
allen Ernstes, Inhaltsstoffe gingen Verbraucher gar nichts an;
Rezepte seien schließlich Geschäftsgeheimnisse. Aber gibt es wirklich
noch Mütter, die glauben, mit der Fett- und Zuckerbombe
„Milch-Schnitte“ ihren Kindern etwas Gutes zu tun? Weil Sportler als
Werbepartner gezeigt werden? Dann sollte man in Wodka- oder
Absinth-Spots unbedingt Ärzte mit hineinnehmen. Tatsächlich ist in
den letzten Jahrzehnten vieles besser und die Verbraucher sind
mutiger geworden – das verdanken wir auch „Foodwatch“ und den
„Mogel-Listen“. Immerhin kann man jetzt auf den Packungen
einigermaßen erkennen, was wirklich drin ist; die
Volldeklarationspflicht wird eines Tages schon kommen. Wer erinnert
sich noch an nach Fischmehl schmeckende Eier? Die gibt“s gar nicht
mehr. Und eine Pappbecher-Kette musste zum Ärger ihrer Aktionäre Geld
investieren, damit ihr „Heißgetränk mit Kaffeegeschmack“ wieder
Kaffee heißen durfte.

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One thought on “Mittelbayerische Zeitung: Tarnen und täuschen

  1. Ja, ein paar Dinge sind möglicherweise besser geworden, aber noch längst nicht gut genug. Man denke nur an die Fruchtgeschmackjoghurts, die schöne Früchte auf der Verpackung zeigen und noch nie eine Frucht gesehen haben, oder Vitaminbonbons!

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