Die tödliche Beißattacke eines Rottweilers auf ein
dreijähriges Kind in Zörnigall (Landkreis Wittenberg) hätte womöglich
verhindert werden können. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe). Nach MZ-Informationen
erklärte Innenminister Holger Hövelmann (SPD) gestern in der
nichtöffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Landtages, dass
die zuständige Verwaltungsgemeinschaft den Hund hätte wegsperren
müssen, weil dessen Gefährlichkeit bereits im Frühjahr dieses Jahres
aufgefallen war.
Das Tier war damals aus dem Grundstück der Halterin – der
Urgroßmutter des später getöteten Kindes – ausgebrochen und hatte
eine Nachbarin bedroht. Der Sprecher des Innenministeriums, Martin
Krems, bestätigte, dass anschließend die Halterin nur aufgefordert
worden sei, die Haltungs- und Sicherheitsmängel abzustellen. Ein
möglicher Wesenstest des Rottweilers und eine Eignungsprüfung der
Halterin erfolgten jedoch nicht. Dies habe eine Untersuchung des
Vorfalls durch das Landesverwaltungsamt ergeben. „Die Behörde kommt
zu dem Schluss, dass der Hund hätte eingezogen werden können und auch
hätte eingezogen werden müssen“, erklärte Krems.
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Hartmut Augustin
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