Grund für diese unbefriedigende Situation ist fast immer eine mangelhafte Therapietreue der bei Asthma notwendigen Dauermedikation. Diese fehlende so genannte Compliance hat ihre Ursache oft in Anwendungsfehlern bei der Inhalationstherapie. Vielfach spielen jedoch auch Ängste vor möglichen unerwünschten Nebenwirkungen eine Rolle, die dazu führen, dass die Einnahme der Medikamente vernachlässigt wird. Denn neben bronchienerweiternden Wirkstoffen bilden entzündungshemmende Substanzen (Kortison-Präparate) die Basis der Asthma-Behandlung. Und insbesondere die Sorge vieler Patienten vor Wassereinlagerungen und einer Gewichtszunahme durch eine dauerhafte Therapie mit Kortikoiden ist weit verbreitet. Dabei wird bei den modernen synthetischen Kortisol-Produkten ein Einfluss auf den Wasser-Elektrolyt-Haushalt unterdrückt, so dass die hierdurch befürchteten Nebenwirkungen nicht stattfinden. Hinzu kommt: „Anders als bei der Einnahme von Tabletten werden bei der Inhalationstherapie vergleichsweise niedrige Dosierungen der Substanzen benötigt, die nur lokal begrenzt ihre Wirkung entfalten“, erläutert der Lungenfacharzt Dr. Thomas Voshaar (Lungenklinik Bethanien, Moers). Die Belastung für den Organismus ist entsprechend gering und die Verträglichkeit gut.
Bei Asthmasprays der neuen Generation (z. B. Foster bzw. Foster Nexthaler) sind die Wirkstoffe zudem in extrafeinen Teilchen enthalten, was zu einer deutlich besseren Verteilung der Medikamente bis in die kleinen Atemwege führt. Durch diese optimierte Darreichungs-Formel kann der notwendige Anteil an entzündungshemmenden Substanzen im Vergleich zu herkömmlichen Präparaten noch weiter reduziert werden. Fazit: Eine intensivere Aufklärung der Patienten bzgl. des Nutzen-Risiko-Profils von Asthma-Medikamenten könnte vermutlich die Compliance und damit die Kontrolle von Atemwegserkrankungen äußerst positiv beeinflussen.