Bauten des Schreckens
Der Tag des offenen Denkmals ist bisher vor allem mit der
Vorstellung eines im wahrsten Sinne des Wortes erbaulichen
Wochenendausflugs verbunden. Die Deutschen nutzten ihn gerne, um sich
dem Zauber verträumter Schlösser und romantischer Mühlen hinzugeben.
Wenn die Stiftung Denkmalschutz diesmal statt solcher Sehnsuchtsorte
Bauten des Schreckens in den Mittelpunkt stellt, beweist sie damit
großen Mut. Denn viele dieser Denkmäler zeugen von der großen
Brutalität und Gewalt, die Teil unserer Geschichte ist, die wir aber
nur allzu oft verdrängen. Für die Bürger ist der 8. September deshalb
eine gute Gelegenheit, sich dem zu stellen. Aber Mut braucht auch
das.
Waltraud Messmann
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