Neue OZ: Kommentar zu Katastrophe / Japan

Neuer Bedarf für die Überschau

Ideologien sind out, Analysen der ganz großen Zusammenhänge jedoch
in. Auch Ideologien zielten als Erklärungsansätze immer auf das große
Ganze. Ihre Heilsversprechen sind jedoch ebenso längst diskreditiert
wie ihre fehlende Rücksicht auf das Schicksal des Einzelnen. Analysen
zentraler Fragen des menschlichen Lebens haben jedoch seit Jahren
Konjunktur. Kein Wunder. Soziale Verschiebungen, Migration,
Erinnerung oder eben große Katastrophen wie jene, die sich jetzt in
Japan abspielt, diese und weitere Themen verlangen nach neuer Form
der Überschau.

Sicher, wir brauchen den Experten für ein spezialisiertes Wissen,
das nicht jeder so vorhalten kann. Doch die Fragen nach
übergeordneten Zusammenhängen, nach grundsätzlichen Orientierungen
dürfen nicht nur an Spezialisten delegiert werden. Die Turbulenz der
Umwälzungen wird weiter zunehmen. Das Leben verliert an
selbstverständlicher Sicherheit. Umso mehr muss jeder mitdenken.
Deshalb finden Philosophen und Theoretiker neues Interesse. Recht so.

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