Neue OZ: Kommentar zu Kultur/Musik/Grönemeyer

Zur Troye verdammt

Grönemeyer hat sich einfach an die falsche Band gehalten: „Ich
scheiß auf deutsche Texte“, sangen einst Die Sterne. Herbie hat den
ironischen Vers wahr gemacht, und sein Publikum mit englischen Songs
verprellt. Hätte er doch nur Die Fantastischen Vier zurate gezogen.
Die haben die Beziehung zu ihren Fans auf einen schlichten Begriff
gebracht: Treue. In leicht verrappter Rechtschreibung wurde sie zum
Titelthema des Songs „Troy“. Die Botschaft des Refrains: In guten wie
in schlechten Zeiten, „wir werden dich begleiten. Wir bleiben troy.“

So sehr man Grönemeyers Lust auf Veränderung verstehen kann, auf
dem Höhepunkt einer Karriere wie der seinen herrscht ein kaum noch
überwindbarer Erwartungsdruck. Fazit: Ein US-Star wird er wohl nicht
mehr. Nötig hat er das aber ohnehin nicht.

Daniel Benedict

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