Neue OZ: Kommentar zu Medien/Fernsehen/Internet/USA

Kino, Web, TV – alles eins!

Die Fernsehserie krempelt den Medienmarkt um, und das nicht nur im
Fernsehen. Seit einigen Jahren beschert das Pay-TV komplexen
Serienformaten eine spektakuläre Blüte, von „The Wire“ bis zu
„Boardwalk Empire“. Die erzählerischen Möglichkeiten sind inzwischen
so groß, das Publikum so anspruchsvoll, dass sich die Stars des Kinos
reihenweise für das Fernsehen engagieren. Martin Scorsese, Jane
Campion, Gus van Sant – alle machen Fernsehen. Kevin Spacey und David
Fincher zählen auch dazu; mit der ersten Staffel von „House of Cards“
verhelfen sie gerade der Online-Videothek Netflix zum Börsenglück.

Die klassischen TV-Anbieter müssen also feststellen: Ihr eigenes
Kerngeschäft lässt sich im Internet an ihnen vorbei organisieren. Für
Sender ist das höchst alarmierend. Es steckt aber auch eine positive
Botschaft im Netflix-Erfolg: Obwohl die populärsten Serien intensiv
raubkopiert werden – als Erwerbsmodell ist das Format trotzdem
zukunftsfähig. Ästhetisch gilt das erst recht. Zurzeit gibt es mehr
gute Serien, als man sehen kann. Egal, auf welcher Plattform.

Daniel Benedict

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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