neues deutschland: Die permanente Anwesenheit der Abwesenheit – Ausstellung des argentinischen Fotografen Gustavo Germano im Berliner „nd“-Gebäude¶

Bis zum 17. April wird im Foyer des Gebäudes der
Tageszeitung „neues deutschland“ in Berlin die Ausstellung
„Ausências“ des argentinischen Fotografen Gustavo Germano gezeigt.
Dessen fotografisches Konzept ist bestechend einfach: Die
Gegenüberstellung von alten und neuen Fotografien mit im Prinzip
denselben Protagonisten – nur dass bei den neuen diejenigen fehlen,
die Opfer einer Militärdiktatur in Lateinamerika wurden. „Es sind
Fotografien, die keiner gesonderten Erklärung bedürfen. Ihr Argument
ist die Empathie: Sie zeigen, wie es gewesen ist, all diese Jahre mit
der ständigen Gegenwart dieser Abwesenheiten zu leben und die ganze
Zeit, die die Opfer nicht hatten, um ihr Leben zu leben“, schildert
Gustavo Germano gegenüber dem „neuen deutschland“ (Samstagsausgabe)
seine Überlegungen. Gustavos älterer Bruder Eduardo gehört zu den
30.000 Verschwundenen der argentinischen Militärdiktatur (1976-83).
Die Ausstellung „Ausencias“ von 2006 widmete sich Argentinien, die
Ausstellung „Ausências“ zu Brasiliens Diktatur (1964-85) stammt von
2012. Sie ist bis zum 17. April im Foyer des nd-Gebäudes am
Franz-Mehring-Platz 1 zu sehen. „Ich bin davon überzeugt, dass die
Empathie, die durch die Bilder geweckten Gefühle, direkt eine
Verpflichtung erzeugen, sich mit den Geschehnissen damals
auseinanderzusetzen“, sagt der 50-Jährige, der seit 2001 in Barcelona
lebt.

Pressekontakt:
neues deutschland
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